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Ein Donauschwabe mit Leib und Seele

02. Februar 2021, 00:04 Uhr
Josef Frach
Josef Frach Bild: privat

Keinen besseren Mann hätte sie sich wünschen können, sagt Eva über ihren Verstorbenen Gatten Josef Frach. 66 Jahre lang waren die beiden miteinander verheiratet.

Sie verbindet nicht nur ein gemeinsames Leben, sondern auch ein hartes Schicksal: Als Kinder wurden die Donauschwaben aus ihrer Heimat im ehemaligen Jugoslawien vertrieben, Josef Frach war damals 13 Jahre alt. Alles mussten sie stehen und liegen lassen und von einem Tag auf den anderen die Heimat verlassen. Vier Wochen war Josef damals mit seiner Familie unterwegs, in Österreich fand er ein zweites Zuhause und lernte später seine Frau Eva kennen und lieben.

Dass sich kaum einer für das schwere Los der Vertriebenen interessiert hat, bedauerten Josef und seine Frau Eva Frach sehr. Also haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, darauf aufmerksam zu machen. "Wir haben beide an einem Strang gezogen und jahrzehntelang dafür gearbeitet, unsere Geschichte der Öffentlichkeit bekannt zu machen", sagt Eva. Auf die Initiative der beiden geht auch die "Donauschwaben-Stube" im Heimathaus Braunau zurück, die 1994 eröffnet wurde. Dort wird ein historischer Rückblick über die Ansiedelung, die Kultur, die Vertreibung im Jahr 1944 und die anschließende Heimatfindung der Donauschwaben gezeigt. "Ich habe ein Buch geschrieben, wir haben Referate und Vorträge gehalten, einen Film gedreht", sagt Eva Frach. Ihr Mann sei ein Donauschwabe mit Leib und Seele gewesen, sagt seine langjährige Ehefrau. Welches Unrecht ihm dafür widerfahren sei, das solle nie vergessen werden. "Wir wollten nie jemanden dafür anklagen, aber man soll sich daran erinnern", fasst Eva Frach die Motivation für das Engagement der beiden zusammen.

In ihrem Buch "Ein weiter Weg" beschreibt sie die schwere Zeit damals, aber auch, wie sie ihren Sepp in Handenberg (Bezirk Braunau) kennengelernt und danach leider wieder aus den Augen verloren hatte. Zweimal musste die Hochzeit verschoben werden, weil Eva, die mit ihrer Familie nach Frankreich ausgewandert war, keine Papiere bekam. Schließlich klappte es aber doch noch.

Auch wenn das Leben sehr hart gewesen sei, die beiden waren glücklich, sagt Eva Frach. "Er war so ein lieber Mensch, er hat so viel gearbeitet, war fleißig. Wir hatten mal 60 Obstbäume, die er gehegt und gepflegt hat", erzählt Eva Frach. Gearbeitet hat ihr Mann immer nur im Ranshofner Aluminiumkonzern Amag.

Josef Frach verstarb im 90. Lebensjahr – ohne lange leiden zu müssen. Er war Träger der silbernen und goldenen Verdienstmedaille der Donauschwaben Oberösterreich und der goldenen Verdienstmedaille der Stadt Braunau. Josef Frach hinterlässt seine Frau Eva, seine Tochter Renate, Sohn Werner und Enkelin Klara.

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