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Der singende Rudi-Pfarrer

Von Bert Brandstetter, 26. Juni 2020, 00:04 Uhr
Der singende Rudi-Pfarrer rudolf wolfsberger aus hartkirchen (1948–2020) von bert brandstetter
Rudolf Wolfsberger Bild: privat

Ohne umgehängte Gitarre und ohne Zigarette im Mund ist Rudi Wolfsberger für viele seiner Freunde schwer vorstellbar.

Der Rudi oder Rudi-Pfarrer, wie er sich selbst gerne nannte, liebte die Musik über alles. Früher, im Petrinum, war es die Violine, mit der er sich gerne befasste, und selbstverständlich sang er früher in seinen Jugendjahren auch mit Begeisterung im Petrinerchor. So gern, dass er später im Priesterseminar den Chor der Seminaristen überantwortet bekam.

Mit diesem Männerchor organisierte er die Aufnahme vieler liturgischer Gesänge, die einer seiner Vorgänger komponiert hatte: Professor Joseph Kronsteiner. Immer wieder half er diesem als junger Theologiestudent im Domchor als Sänger aus. Die Musik ließ den in Laakirchen geborenen Burschen bis zum Schluss nicht mehr los, und sie half ihm, mit Menschen leicht in Kontakt zu treten.

Sein erster Posten galt gleich einer der größten Pfarren der Diözese: Linz-Christkönig. Zugleich agierte er aber für die gesamte Diözese als Referent für Kinderpastoral, der Jungschar stand er als Geistlicher Assistent bei. "Der Rudi war immer ungemein nett und hilfsbereit", sagt sein Petriner Klassenkollege Martin Felhofer, der bis vor kurzem Abt von Schlägl war. 1997 nahm Wolfsberger Abschied von Christkönig, vielleicht, um es sich als Pfarrer von Hartkirchen etwas gemütlicher zu machen.

Doch weit gefehlt: Die neue Pfarre war zwar kleiner, die Aufgaben aber mindestens so groß. Kirche und Pfarrhof waren zu renovieren, der Pfarr-Kindergarten zu erweitern. Ab 2000 war Wolfsberger zusätzlich noch für die Pfarre Aschach an der Donau zuständig, 2012 waren ihm die Belastungen zu viel. Er ging in Pension und übersiedelte zu den Marienschwestern nach Bad Mühllacken in eine betreubare Wohnung.

Wie automatisch wurde er dort zu einer Art Hausgeistlichem. "Dreimal die Woche zelebrierte er, einmal im Monat lud er sangesfreudige Hausbewohner zu einer Oasestunde, immer hatte er die Gitarre dabei und hat so seine Talente seelsorglich genutzt", sagt Hausoberin Schwester Johanna Aschauer. Sogar, als er bereits auf den Rollator angewiesen war, setzte er diese pastorale Arbeit fort.

Die Schädigung seiner Lunge war aber schon so weit fortgeschritten, dass er vor Pfingsten mehrere Wochen im Krankenhaus war. Nach seiner Rückkehr setzte er wie vor allen Sonn- und Feiertagen noch rasch seine Gedanken zum Pfingstfest via Facebook an seine durchaus beachtliche Community ab, bevor sich sein Zustand deutlich verschlechterte und er am 22. Juni verstarb.

Die Nachricht von seinem Tod verbreitete sich via Facebook rasend schnell, die Reaktionen bestätigen das Bild von einer ausgesprochen wertvollen pastoralen und menschlichen Persönlichkeit.

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