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Bauer und Waidmann mit Begeisterung

Von Bert Brandstetter   12.Jänner 2021

Vornehmlich Jäger trafen sich auf dem Hof. Voest-Chef Peter Strahammer, dem gerne einmal die Patronen ausgingen, saß dort genauso gerne wie Jägerpfarrer Hermann Scheinecker. Bei ihm alle möglichen Jagdkameraden, die mit Sepp Fischer, dem Paschinger Jagdleiter, einen Abschuss zu feiern oder dies und jenes zu besprechen hatten. "Der Poschmayr war ein großzügiger Gastgeber und ein sehr guter Jagdleiter", sagt Heinz Aigner. "Er war aber auch ein kritischer Mensch, der offen sagte, wenn etwas nicht gepasst hat, und daher sicher nicht jedermanns Freund war." Nach 50 Jahren passionierter Jagd erhielt Sepp Fischer den Goldenen Bruch. Sepp, der umgangssprachlich für die meisten "der Poschmayr" war, freute sich sehr über die Ehrung. "Ein großer Trophäensammler war mein Vater nicht", sagt Sohn Josef, der dem Vater nicht nur auf dem Hof, sondern auch als Jagdleiter nachgefolgt ist. "Vielmehr ging es ihm um die Jagd als solche. Das Wild war für ihn ein Geschöpf Gottes, das der Jäger pflegt und der Natur nachhaltig entnimmt." Sepp musste mit 25 Jahren nach dem plötzlichen Tod des Vaters den Hof übernehmen und gemeinsam mit seiner Mutter führen. Sein Glück bei der Brautschau fand er 1961 bei der Wirtstochter Karoline Jungmair. 1965 wurde geheiratet, drei Kinder, zu denen inzwischen drei Enkelkinder zählen, machten die Familie komplett. 1996, Sepp war 61, übergab er den Hof an seinen Sohn und widmete sich fortan intensiver seiner Jagdleidenschaft. Glücklicherweise blieb er bis fast zum Schluss fit, konnte Autofahren, musste zuletzt aber mehrmals ins Spital. Am Sterbebett meinte er zu seiner Familie: "Es gibt a Zeit, wo was entsteht und wachst, und es gibt a Zeit, wo sich das Leben zurückzieht." Das Coronavirus nahm Sepp Fischer zuletzt die noch verbliebene Energie.

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29. März 2024