Rupert Holzer: Sein Feuer für die Musik ist für immer erloschen
Der Kapellmeister der Musikvereine Allerheiligen und Pergkirchen ist am Freitagabend während der Probe im Kreis seiner Musikerkollegen einem Herzinfarkt erlegen.
Bei der für Sonntag geplanten Cäcilienmesse des Musikvereins Allerheiligen blieben die Instrumente stumm. Tief sitzt der Schock nach der Nachricht vom Tod Rupert Holzers. Der 50-jährige Kapellmeister der Musikvereine Allerheiligen und Pergkirchen war am Freitagabend während der Probe im Kreis seiner Allerheiligener Musikerkollegen einem Herzinfarkt erlegen.
Rupert Holzer wuchs mit fünf Geschwistern am Bauernhof "Linninger" in Pergkirchen auf. Er lernte Klarinette, trat 1984 der Militärmusik Oberösterreich bei, studierte am Bruckner-Konservatorium, machte die Ausbildung zum Kapellmeister, war zunächst Jugendreferent und ab 1990 Kapellmeister im Musikverein Pergkirchen. Als Kapellmeister förderte er verstärkt den Nachwuchs. "Er legte die Basis für die Qualität des heutigen Orchesters", sagt Obmann Johann Lengauer. Holzer war auch in Auswahlorchestern des Bezirks, in böhmisch-mährischen Musikgruppen sowie im Kammerorchester Münzbach aktiv.
2003 legte er die Kapellmeistertätigkeit in Pergkirchen zurück und widmete sich ganz einem zweiten Instrument – der Tuba. Wie bei der Klarinette erlangte er das Goldene Leistungsabzeichen. 2009 wurde Holzer Kapellmeister in Allerheiligen, der Heimat seiner Frau. "Rupert war unumstritten: als Musiker, Kapellmeister und als Mensch sowieso", sagt Bezirkskapellmeister Erwin Haderer. Gleiches galt für Holzers Arbeit im Bürgerservice und Standesamt in Perg. "Ruhepol ist die ideale Beschreibung. Er fand bei Anliegen der Bürger immer eine Lösung und bewies im Umgang mit Kunden viel Geduld", sagt Bürgermeister Anton Froschauer.
Darüber hinaus führte er in Pergkirchen die elterliche Landwirtschaft. Seine Hilfsbereitschaft zeigte Holzer vor zwei Jahren, als er zusätzlich wieder die Leitung seiner Heimatmusikkapelle Pergkirchen übernahm. Hier feierte er bei der heurigen Konzertwertung Erfolge. "Das war die Ernte für die musikalische Saat, die er in den 1990er Jahren gesät hatte", sagt Lengauer. Beim Vereinskonzert am 7. November brillierte Holzer nochmals als Musiker: Als letzte Zugabe gab er selbst das Klarinettensolo "Gesang der Lerche" zum Besten. Es sollte sein Abschied von der Bühne sein.
Holzer hinterlässt seine Frau Manuela, die erwachsenen Kinder Jakob und Daniela sowie die sechsjährige Barbara. Das Requiem sowie die Beisetzung am Friedhof Pergkirchen finden heute, Samstag, um 14 Uhr statt.