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Mit Rudolf Strasser verliert die Kepler Uni einen ihrer Gründer

30.Oktober 2010

Als einer der profiliertesten Juristen des Landes war Rudolf Strasser sowohl von Gewerkschaft und Arbeiterkammer als auch der Wirtschaft hoch angesehen. 1923 in Steyr geboren, wurde er nach Volksschule und Gymnasium 1941 in den Kriegsdienst berufen. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft und abenteuerlicher Heimkehr studierte Strasser in Graz Rechtswissenschaften.

Es war eine bewegte Zeit, in der auch er viel bewegte: Strasser war zwischen 1958 und 1963 einer der Pioniere bei der Gründung der Universität Linz und ab 1965 schließlich einer der vier Gründungsprofessoren. „Er war als Gründungsrektor und -professor eine der wichtigsten Personen der Linzer Uni und hat seitdem das Lehr- und Forschungsprofil der Rechtswissenschaftlichen Fakultät enorm geprägt“, zollt ihm der Vizerektor für Lehre, Herbert Kalb, Tribut.

Als Professor für Privat-, Arbeits- und Sozialrecht war Strasser von Studenten ob seiner eigenwilligen Prüfungen oft gefürchtet. In Wirtschaft und Politik aber war seine Meinung mehr als willkommen. Er war Berater mehrerer Wissenschaftsminister und gab bei der Ausformulierung und Interpretation der österreichischen Arbeitsgesetzgebung die Richtung vor.

Vor allem der direkte Draht zur Wirtschaft ging ihm nie verloren. Er war Berater bei vielen Umstrukturierungen von Firmen. Von 1959 bis 2001 war er im Aufsichtsrat der voestalpine, seither war er Ehrenvorsitzender. Auch bei Sport Eybl & Sports Experts und der Neuson AG war er im Aufsichtsrat.

Bei den Leitl-Werken in Eferding wirkte er bis zuletzt als Aufsichtsratsvorsitzender. „Er war für mich nach dem Tod meines Vaters ein persönlicher Begleiter“, sagt Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl. Er sei nicht nur ein „charakterlich großartiger Mensch“ gewesen, sondern auch eine der „markantesten Persönlichkeiten“ bei der Gründung der Uni Linz.

Strasser war verheiratet mit Ilse und hat drei Söhne (Helmut, Klaus und Thomas). Der Hobby-Golfer wohnte in Linz, zog sich aber regelmäßig in sein Refugium in Zell am See zurück, wo er Kraft für neue Ideen sammelte. (ee/hn)

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18. April 2024