Hans Ecker: „Er hat uns in so Vielem überrascht“

Von Roman Kloibhofer   29.April 2013

Der Tod des früheren Bezirksschulinspektors von Ried im Innkreis, der im 84. Lebensjahr unerwartet verstorben war, machte viele seiner Freunde und ehemaligen Lehrerkollegen sehr betroffen. Um ihn trauern besonders Gattin Helmi sowie Tochter Elisabeth mit Familie.

„Er war einer, der allen Freund sein wollte. So haben wir ihn auch erlebt. Er hat uns in so Vielem überrascht“, sagte etwa sein Freund, CLV- und Lehrerkollege Hans Samhaber bei dessen Grabrede am vergangenen Samstag. Es war Betroffenheit, die sich bei Familienangehörigen, Freunden und Bekannten ausbreitete. „Aber es folgten Augenblicke betroffenen Schweigens. Es war ein ruhiges, liebevolles, barmherziges und dankbares Schweigen, das unsere innersten Schwingungen zum Ausdruck brachte und uns allmählich bewusst werden ließ: Uns hat ein guter Mensch verlassen.“

Hans Ecker, geboren 1929 in Haag am Hausruck, war von 1972 bis 1991 Rieder Bezirksschulinspektor, zuvor hatte er an der Volksschule in Rottenbach und an der Hauptschule in Gaspoltshofen unterrichtet. Ecker widmete sich auch der pädagogischen Wissenschaft und war als Professor an der pädagogischen Akademie der Diözese in Linz sowie als Professor an der Universität Passau – mit einem Lehrstuhl für Schulpädagogik, Leseforschung sowie Kinder- und Jugendliteratur – tätig.

Lesen und Literatur waren Hans Ecker äußerst wichtig. Vor allem der Leseförderung widmete sich der Rieder Pädagoge intensiv. Über Österreichs Grenzen hinaus publizierte Hans Ecker in deutschsprachigen Fachzeitschriften und war zum Thema Leseförderung ein gefragter Vortragender bei Fachveranstaltungen. Er selbst war Autor von sieben Büchern (u. a. „Der vergrabene Krieg“) und Mitglied im Stelzhamerbund sowie bei der Innviertler Künstlergilde.

Hans Ecker war Vollblutpädagoge, Hans Ecker war auch ein Mensch des Miteinander – das zeigte sich sowohl in seiner Funktion als Bezirksschulinspektor als auch in seiner Funktion als Bezirksobmann im Christlichen Lehrerverein. „Statt belehrendem Ton liebte er den Gedankenaustausch“, sagt sein Freund Hans Samhaber und ergänzt: „In solchen Augenblicken verstand man seine Botschaft, die da lautete: Die Schule hat nicht nur Wissen zu vermitteln, sie hat zu musischen und kulturellen Werten hinzuführen und den ganzen Menschen in seiner Vielfalt anzusprechen.“