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Fritz Povacz: Ein Mediziner mit Leib und Seele

Von Von Friedrich M. Müller, 30. Juli 2014, 00:04 Uhr
Ein Mediziner mit Leib und Seele Von Friedrich M. Müller
In der Pension ein erfolgreicher Autor. Bild: privat

Fritz Povacz hat als Leiter der Unfallabteilung im seinerzeitigen Allgemeinen Krankenhaus Wels vielen Menschen das Leben gerettet. Am 22. Juli war seine Zeit abgelaufen.

Der angesehene Gaspoltshofner Unfallchirurg starb mit 84 Jahren an Altersschwäche.

Seine berufliche Laufbahn begann der Vater von sechs Kindern nach Abschluss des Medizin-Studium an der Wiener Uni im Unfallkrankenhaus Linz. Er wurde von Jörg Böhler ausgebildet und war 16 Jahre in dem Spital in der Landeshauptstadt tätig. 1975 wechselte Povacz ins Welser Krankenhaus und leitete dort bis zu seiner Pensionierung 1991 die Unfallabteilung.

Er war eine sehr starke Persönlichkeit, die mit ihrem Auftritt Eindruck und Spuren hinterlassen hat. Barbara Bartl-Povacz charakterisiert ihren Vater so: "Er ist kein einfacher Mensch gewesen, es ist schwierig gewesen, neben ihm zu bestehen – das hat in der Familie ebenso gegolten wie im Spital."

Ganz konträr war allerdings sein Verhältnis zu den Patienten: "Für die hat er alles getan. Er war für sie permanent erreichbar", sagt die Tochter. Und das zu einer Zeit, als Handys noch nicht üblich waren. Die Kinder machten zu Hause abwechselnd Telefondienst, wenn ihr Vater außer Haus war. Im Fall der Fälle, wussten sie, wo er zu erreichen war und verständigten ihn.

Auch nach Povaczs Pensionierung war sein Beruf Lebensmittelpunkt. Er schrieb das Buch "Geschichte der Unfallchirurgie", das 1999 erschien und im Jahr danach zum "besten chirurgischen Buch im deutschsprachigen Raum" gekürt worden ist. Zwei weitere Werke folgten: "Der Geist der Böhler-Schule" und "Mensch sein, ein geistiges Abenteuer, Tagebuch-Aufzeichnungen eines Unfallchirurgen". Der oberösterreichische Mediziner war auch in internationalen Ärztevereinigungen aktiv und wurde mehrfach ausgezeichnet.

Der akribische Arzt dokumentierte bereits vor mehr 40 Jahren alle relevanten Patienteninformationen ganz exakt – seine Ehefrau Christine, die er 1957 geheiratet hatte, brachte die Informationen zu Papier.

Povacz stammte aus sehr einfachen Verhältnissen, musste seine Schulausbildung und erst recht sein Studium durch Jobs selbst finanzieren. Das hat ihn zu einem Menschen gemacht, der unendlich viel von sich verlangt hatte. Und diesen hohen Maßstab legte er auch bei den Personen seines Umfelds an.

Vor sieben Jahren erlitt der Unfallchirurg einen Schlaganfall. Er war in seiner Mobilität stark eingeschränkt und bedurfte einer intensiven Betreuung. Povacz zog sich zuletzt immer mehr aus seinem Lebensumfeld zurück und starb nun im Seniorenheim seines Geburts- und Wohnortes. Er hatte 13 Enkel und ein Urenkel.

Das Begräbnis findet heute, um 14 Uhr in Gaspoltshofen statt.

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