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Ein Mesner mit kriminalistischem Spürsinn

Von Von Bert Brandstetter, 01. Dezember 2018, 00:04 Uhr
Ein Mesner mit kriminalistischem Spürsinn Von Bert Brandstetter
Franz Reindl

Franz Reindl, einst Mesner in der Freistädter Stadtpfarrkirche, starb im Alter von 90 Jahren.

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Dieser gern dahingesagte Spruch trifft auf Franz Reindl ganz besonders zu, beruflich sogar gleich zweimal.

Schuster wollte der in St. Oswald bei Freistadt geborene Bursch zunächst werden, er machte die Lehre, zweifelte dann aber an der Zukunft des Handwerks und suchte sich einen Arbeitsplatz bei der Post. In Traun kam Franz unter, bald zog es ihn aber als Zusteller wieder in Richtung Heimat, nach Freistadt. Mit 30 heiratete er seine Frau Maria, vier Kindern waren sie gute Eltern.

Gewohnt war Franz das Zusammenrücken schon aus seiner Familie, wo er das neunte von 13 Kindern war. 1986 ging Franz Reindl als Postler in Pension und schaute eher zufällig in die Sakristei der Freistädter Stadtpfarrkirche, wo seine Frau als Mesnerin beschäftigt war. Dort traf er auf Pfarrer Franz Mayrhofer und es kam wieder anders, als er dachte. Im Nu wurde auch er als Mesner engagiert.

20 Jahre versah Reindl diesen Dienst, aber nicht nur: Er wurde Mitglied im Pfarrgemeinderat, engagiert sich bei der Katholischen Arbeiterbewegung und hielt zahlreiche Totenandachten. Der Betrieb der Pfarre war ihm zum Herzensanliegen geworden, mindestens zweimal täglich suchte er mit der "Präzision eines Uhrwerks", wie Pfarrer Franz Mayrhofer beim Begräbnis sagte, die Kirche auf. Einmal mit einem besonderen Erlebnis: In der Mittagszeit ertappte er einen Opferstockdieb in flagranti. Kurz entschlossen machte er den Übeltäter dingfest und überlieferte ihn der Exekutive.

Es gab für Reindl aber auch ein Leben abseits der Kirche und der Arbeit. Sein großes Hobby war die Natur. Es gab kaum eine Vogelstimme, die er nicht zuordnen konnte, er war ein ausgezeichneter Schwammerlsucher und Schwammerlkenner, und sein Herz gehörte als Imker auch den Bienen.

Aber auch die Geografie zählte zu seinen Hobbys, auch wenn er außer einer Lourdes-Reise nie ins Ausland kam. Er war zufrieden damit, die Welt mit dem Finger auf der Landkarte zu studieren. Nach getaner Arbeit beschloss Franz Reindl den Tag gerne mit einem Schluck Ratsherrnbier aus Freistadt. Die letzten zwei Jahre verbrachte er als Witwer im Altenheim, der Tod seiner Maria hatte ihm schwer zugesetzt. Gut betreut und oft besucht wurde er von seiner Familie mit den 9 Enkeln und den beiden Urenkelkindern.

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