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Ein Leben für den Chorgesang

Von Erik Famler, 02. Juli 2018, 00:04 Uhr
Ein Pionier des Chorgesangs Von Erik Famler
Organist Wolfram Stelzer an seinem Lieblingsinstrument Bild: privat

Sein Leben ließe sich besser musikalisch als in Worten beschreiben. Denn Wolfram Stelzer war durch und durch Musiker.

Als junger Kirchenchorleiter und Organist begann er im Mühlviertel seine Karriere. An der Kirchenorgel konnte er auch seine Liebe zu Bach entfalten. Lange Zeit begleitete er in der evangelischen Christuskirche seiner Heimatstadt Wels die Gottesdienste. Am Samstag starb Stelzer nach schwerer Krankheit.

Als Leiter der Singschule begeisterte er hunderte Kinder ab dem achten Lebensjahr für den Chorgesang. Jährliche Aufführungen im Stadttheater Greif reichten von einfachen Liedern bis zu Auszügen aus Musicals. Seine Liebe zum Gesang entfaltete der sensible Künstler in mehreren Chören gleichzeitig. Im Auswahl-, Singschul- und Jugendchor gab er umsichtig den Takt an.

Um Talente zu formen und den Chorklang zu verfeinern, trainierte Stelzer mit seinen Schülern auch die Stimmbildung. "Er prägte durch die gemeinsam verbrachte Zeit viele Jugendliche, die immer wieder gerne seinen Aufrufen zu Chorprojekten folgten. Auch wenn sie aus Vorarlberg oder Wien anreisen mussten", sagt die Welser Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger, die wie viele andere Welser von Stelzer unterrichtet wurden.

Mit seinen Schützlingen ging Stelzer auch gerne auf Reisen. Frühere Chormitglieder erinnern sich an Auftritte bei Wettbewerben und Tourneen. Bei mehreren Bundesjugendsingen sowie Gastspielen in Belgien, Frankreich und Deutschland erwarb sich Stelzer den Ruf eines exakten Chorleiters und Motivators. 1980 produzierte er in Zusammenarbeit mit dem ORF die Serie "Komm lieber Mai und mache – die schönsten Kinderlieder", die täglich kurz vor 19 Uhr ausgestrahlt wurden.

Für viele seiner Sänger war Stelzer nicht nur der Chef eines Klangkörpers. Manchen seiner Schüler eröffnete er auch Wege und Möglichkeiten, die zu einer musikalischen Karriere führten.

Als pionierhafter Motor vokaler Jugendarbeit zeigt sein Wirken eine Strahlkraft, die über seinen Tod hinausgeht. Unvergessen sind die Auftritte eines imposanten Großchors, der seinen Ursprung im Kirchenchor St. Stephan hatte. Der Wolfram Stelzer Chor begeisterte unter anderen mit dem Mozart- und dem Verdi-Requiem. Sein Wunsch nach einem letzten Großprojekt ging nicht mehr in Erfüllung. Für die Stabat Mater von Dvorak fehlte ihm schon die Energie.

Um den Privatmenschen Stelzer trauern Lebensgefährtin Johanna, Tochter Ines und die Zwillingsmädchen Sophia und Johanna, die ihren Großvater vermissen werden.

Der verstorbene Musikus wird heute, Montag, um 11 Uhr in der Christuskirche in Wels verabschiedet. Anschließend findet die Beisetzung am Welser Friedhof statt. Ehemalige Chormitglieder geben ihm singend das letzte Geleit.

Traueranzeige auf wirtrauern.at ansehen

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