Nach Unfalltod: Tiefe Trauer in Waldhausen im Strudengau
Ihre große Leidenschaft war das Reisen. Als das Wirtsleute-Ehepaar Ilse und Gerhard R. aus Waldhausen im Strudengau (Bezirk Perg) vor etwa zwei Jahren in den wohlverdienten Ruhestand ging, kauften sie sich zuallererst ein Wohnmobil. Am Dienstag brachen die beiden Mühlviertler zu einer weiteren Tour nach Italien auf. Doch am zweiten Urlaubstag gerieten sie auf der italienischen Autobahn A23 in Fahrtrichtung Venedig gegen 11.30 Uhr in einen abrupten Stau bei Udine, wir hatten berichtet.
"Das ist sehr tragisch"
Ein slowenischer Lkw-Fahrer konnte seinen Lkw nicht mehr rechtzeitig anhalten und stieß mit voller Wucht gegen das Heck des Wohnmobils. Dabei schob er es gegen das davor im Stau stehende Auto mit zwei Italienern an Bord sowie gegen einen polnischen Lastwagen. Für Ilse R. (61) und die 53-jährige Lenkerin des italienischen Wagens kam jede Hilfe zu spät – sie sollen bereits unmittelbar nach dem Aufprall gestorben sein.
Der Ehemann Gerhard R., der am Steuer des Wohnmobils saß, überlebte die unverschuldete Karambolage schwer verletzt. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus Cattinara nach Triest geflogen und soll laut italienischen Medienberichten außer Lebensgefahr sein.
Die italienische Beifahrerin der 53-Jährigen und der slowenische Lkw-Fahrer, der den Unfall auslöste, seien im kritischen Zustand ins Krankenhaus von Udine gebracht worden.
Die Bestürzung in der 2900-Einwohner-Marktgemeinde Waldhausen im Strudengau ist nach dem tödlichen Unfall in Italien groß. "Das ist sehr tragisch. Die Verunglückten sind überall im Ort allseits bekannt, weil sie bei uns bis vor Kurzem ein Gasthaus führten", sagt der Waldkirchner Bürgermeister Franz Gassner im OÖNachrichten-Gespräch. Auch der Amtsleiter der Gemeinde, Franz Geirhofer, zeigte sich tief betroffen. "Jeder im Ort ist schockiert. Da merkt man, wie schnell das Leben enden kann."
Tochter führt Wirtshaus weiter
Die tödlich verunglückte Ilse R. hinterlässt zwei Töchter und mehrere Enkelkinder. Eine Tochter führt das Wirtshaus als Catering-Service weiter.
Aufgrund der langwierigen Bergungsarbeiten blieb die Autobahn für längere Zeit gesperrt.