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Nach Gasbohrungen in Molln: „In der Natur wird eine Narbe zurückbleiben“

Von Philipp Hirsch, 09. Jänner 2025, 17:47 Uhr
Nach Gasbohrungen in Molln: "In der Natur wird eine Narbe zurückbleiben"
Bild: VOLKER WEIHBOLD

MOLLN/LINZ. Nach den Bohrungen hoben die Verfassungsrichter Teiles eines Gesetzes auf. Das Land nimmt das gelassen zur Kenntnis. Naturschützer sagen, die Folgen der Bohrungen werden jahrelang sichtbar bleiben.

Es war als „historischer Fund“ angekündigt worden. Nahe dem Nationalpark Kalkalpen vermutete der Energiekonzern ADX einen Schatz im Boden: Große Mengen an Erdgas würden dort im Gestein nur darauf warten, abgebaut zu werden. Um diese Vermutungen zu verifizieren, wurde, dem lautstarken Protest von Umweltschützern zum Trotz, Erdreich abgetragen, Schotter ausgebracht, betoniert und ein Bohrplatz errichtet. Die folgenden Untersuchungen fielen allerdings für den Konzern ernüchternd aus. Anfang Dezember des Vorjahres begann ADX damit, den Bohrturm wieder abzubauen. Weder Gas noch Erdöl waren in förderwürdigen Mengen gefunden worden.

"Es wird mindestens 10 Jahre dauern"

Die Folgen dieser Probebohrungen werden aber noch lange sichtbar sein, sagt Ökologe Franz Essl: „In der Natur wird eine Narbe zurückbleiben. Es wird zehn Jahre dauern, ehe die Schäden nicht mehr sichtbar sind.“
Aber es gibt auch rechtliche Folgen. Wie berichtet, hat der Verfassungsgerichtshof (VfGH) in Wien auf Antrag des oberösterreichischen Landesverwaltungsgerichts (LVwG) einen Paragrafen des Naturschutzgesetzes des Landes geprüft. Das Ergebnis: Paragraf 53a des Landesgesetzes wurde von den Höchstrichtern aufgehoben. Dieser Paragraf sah – vereinfacht gesagt – vor, dass Beschwerden gegen ein Projekt nur unter bestimmten Voraussetzungen eine aufschiebende Wirkung haben. Diese Regelung war den Verfassungsrichtern aber zu allgemein formuliert.

"Keine Gesetzeslücke"


„Die Aufhebung durch den VfGH erfolgte aus rein formalrechtlichen Gründen, die Probebohrung in Molln wurde inhaltlich gar nicht behandelt“, heißt es aus dem Büro des zuständigen Landeshauptmann-Stellvertreters Manfred Haimbuchner (FP). Es könne daher auch keine Rede davon sein, dass die Bohrungen in Molln an sich illegal gewesen seien. Auch eine Gesetzeslücke entstehe durch die Aufhebung des Paragrafen nicht. Betroffene Verfahren könnten ebenso nach dem Verwaltungsgerichtsverfahrensgesetz (VwGVG) geführt werden. Es „entsteht kein rechtsfreier Raum, Verfahren laufen wie gehabt weiter“, heißt es in einer Aussendung aus Haimbuchners Büro. Ob es eine neue Fassung des gestrichenen Paragrafen geben werde, müsse erst geprüft werden. 

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Autor
Philipp Hirsch
Stv. Leiter Regionalressort
Philipp Hirsch

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22  Kommentare
22  Kommentare
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Coolman12 (500 Kommentare)
am 09.01.2025 20:47

Da Hainbuchner, echt jetzt.

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Orlando2312 (23.011 Kommentare)
am 09.01.2025 19:32

Man ist immer wieder erstaunt, mit welcher Geschwindigkeit und Effizienz sich Mutter Natur von den Wunden erholt, die ihr von den Zweibeinern zugefügt werden.

Habe vor Monaten einen TV-Bericht über Prypjat gesehen. Man mag es nicht glauben, dass dort mehrstöckige Gebäude schon fast gänzlich überwuchert sind. Und was ist die Bohrstelle in Molln schon gegen diese Stadt.

Bald wird niemand mehr erkennen, das da eine Bohrstelle gewesen ist.

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elhell (2.715 Kommentare)
am 09.01.2025 19:19

Kommt mehr davon?
Kickl will die Energie-Autarkie Österreichs, will aber keine Windräder und sowieso nichts, was der Klimahysterie in die Karten spielt.
Also Löcher bohren oder Täler zu betonieren.
Oder beamt Putin das Gas nach Österreich?

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (31.302 Kommentare)
am 09.01.2025 19:26

Nö, gemeinsam "befriedet" man die Ukraine und kann so wieder die Geldpipeline aktivieren.

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Coolrunnings (2.792 Kommentare)
am 10.01.2025 07:58

Auf was genau , ihrer hochgeschätzten Experten-Meinung nach, werden denn Windräder (so sie denn gebaut werden sollen) stehen ? Auf lehmiger Erde....oder benötigen die doch eventuell "ein paar Quadratmeter" Beton , damit sie nicht umfallen ( Würde Ihnen mal raten, einen Bericht über den Bau eines Windrades (speziell was unter der Erde ist) anschauen......da ist die Baustelle in Molln ein Lerchersc..s dagegen. Aber Windräder sind ja soooooo toll. Sagt ja auch der grüne Dauernicker....also muss es super sein!

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reibungslos (15.418 Kommentare)
am 10.01.2025 12:25

Das Fundament einer 3 MW-Windenergieanlage benötigt ca. 1000 Kubikmeter Beton und ca. 100 Tonnen Stahl. Bei labilem Untergrund sind außerdem Bohrpfähle notwendig, die bis 15 Meter Tiefe reichen können.

Bei Windenergieanlagen ist auch eine schwerverkehrstaugliche Zufahrtsstraße notwendig. Die Teile einer Vestas V112, wie sie im Kobernaußerwald stehen, haben bis zu 72 Tonnen Gewicht und eine Länge bis 55 Meter. Der notwendige Autokran zum Aufbau bewegt sich in ähnlichen Dimensionen. Man kann daher bei der Lage auf einem Berg von einer dauerhaften Flächeninanspruchnahme von 2 Hektar pro Windrad rechnen.

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reibungslos (15.418 Kommentare)
am 10.01.2025 12:45

Nachtrag: Bei einer 3-MW Anlage kommt man mit 650 Kubikmeter Beton und 80 Tonnen Stahl aus. Die heute neu gebauten Anlagen sind aber leistungsstärker und brauchen daher auch größere Fundamente.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (31.302 Kommentare)
am 09.01.2025 19:11

Klar, dass die oberösterreichische FVP hier kein Problem sehen will...

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amha (13.338 Kommentare)
am 09.01.2025 18:52

Franz Essl, du bist a Suderer!

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (31.302 Kommentare)
am 09.01.2025 19:27

Waun der sudert, tuat er des zu Recht!

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susisorgenvoll (17.133 Kommentare)
am 09.01.2025 18:27

Wie wäre es mit einer Renaturierung durch die Bohrgesellschaft? Wenn schon kein Gas oder Öl gefunden wurde und die Experten offenbar geirrt haben, wäre es recht und billig, wieder alles in den Ausgangszustand zu versetzen!

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reibungslos (15.418 Kommentare)
am 09.01.2025 21:44

Das ist auch so vorgesehen. In OÖ wurden schon mehrere 100 Bohrstellen renaturiert. Keine Spur ist davon zu sehen.

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Philantrop_1 (673 Kommentare)
am 09.01.2025 18:16

Dann dürfen diese "Naturschützer:innen" auch kein Gas o. Benzin u. dgl. verwenden
!

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Damax (732 Kommentare)
am 09.01.2025 18:24

Im Umkehrschluss heißt das, "Nicht-Naturschützer" dürfen nix aus der Natur verwenden. Äußerst einfach gestrickt, Ihre Argumentationslinie

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Orlando2312 (23.011 Kommentare)
am 09.01.2025 19:25

Hey, net ärgern. Bitte bedenken, das ist der blaue Misanthrop.

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oe.tom (1.301 Kommentare)
am 10.01.2025 06:12

So ist es, und sogar noch mehr, denn ohne Umwelt kann man nicht Leben, somit muß es heißen, dass Umweltzerstörer eigentlich kein Recht auf Leben haben!
Man könnte doch diese Kadaver einfach und effizient nutzen: als Heizmaterial!

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oe.tom (1.301 Kommentare)
am 10.01.2025 06:13

Aber so ist es halt in einer Demokratie, deren Befürworter ich auch bin: Man muß auch solche Meinungen von solchen Kreaturen respektieren!

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angerba (2.479 Kommentare)
am 09.01.2025 17:57

Die Natur holt sich das alles von selbst zurück! Da bleibt kein Schaden! Da hören die "Umweltschützer" leider in diesem Fall das Gras nicht wachsen!

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Damax (732 Kommentare)
am 09.01.2025 18:23

Auszug aus dem Artikel:

"... Es wird zehn Jahre dauern, ehe die Schäden nicht mehr sichtbar sind."

Vielleicht doch erst lesen, bevor man zu geifern beginnt.

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amha (13.338 Kommentare)
am 09.01.2025 18:53

Angerba lebt vielleicht naturnahe und weiß, dass das eine maßlose Übertreibung ist.

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angerba (2.479 Kommentare)
am 09.01.2025 19:06

Das ist kein "geifern"sondern Haus Verstand!

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (31.302 Kommentare)
am 09.01.2025 19:26

Ujegerl, der "Hausverstand".

Klar. Irgendwie wird da wieder irgendwas grün sein...
Aber der ganze Bodenaufbau samt Lebewesen ist zerstört, verdichtet. Da ist 10 Jahre sicher nicht übertrieben, bis wieder halbwegs das ursprüngliche Habitat zurück ist.

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