Mumien aus Waldhausen werden untersucht
WALDHAUSEN. Der Mumienexperte Andreas Nerlich hat zuvor bereits den berühmten Luftg’selchten Pfarrer aus St. Thomas erforscht.
In der Gruft unterhalb des ehemaligen Chorherrenstiftes in Waldhausen schlummert ein Geheimnis. Drei Mumien, die bisher nicht für die Öffentlichkeit zugänglich waren, sind dort zur letzten Ruhe gebettet. Nun wurde ihre Totenruhe im Namen der Naturwissenschaft unterbrochen.
Der Münchner Pathologe und Mumienexperte Andreas Nerlich wird gemeinsam mit dem Rechtsmediziner Oliver Peschel, dem Konservierungsbeauftragten der weltberühmten Eismumie "Ötzi", die Mumien untersuchen.
Die Waldhausener Mumien sind leider nicht so gut erhalten wie ihr prominentes Gegenstück aus St. Thomas am Blasenstein. Während der NS-Zeit war die Gruft, in der die Mumien ruhten, arg in Mitleidenschaft gezogen worden.
Viele Ähnlichkeiten
Bereits im Jahr 2001 hatte der Wiener Bernhard Mayer versucht, mit naturwissenschaftlichen Analysen zu klären, warum die drei Leichen in der Gruft mumifizierten. Eine Antwort fand der Forscher damals aber nicht. Da zwischen den Waldhausener Mumien und dem Luftg’selchten Pfarrer einige Ähnlichkeiten bestehen, ist die Hoffnung nun groß, dass es dieses Mal eine Antwort geben wird. Nerlich hatte die berühmte Mumie aus St.Thomas am Blasenstein im Jahr 2018 aufwendig untersucht.
Am 7. Juni wurden die Mumien von Waldhausen nach München gebracht. Dort werden sie den Sommer über nun untersucht.
Nach ihrer Rückkehr nach Waldhausen sollen die drei Mumien in einem anderen Teil der Kirchengruft bei Führungen zu besichtigen sein. "Bei der künftigen Präsentation soll behutsam vorgegangen werden, denn die Darstellung eines toten Körpers sollte ja gerade dem Bewusstmachen und der Wissensförderung zu den meist so unbeliebten Themen Tod und Vergänglichkeit dienen", schreibt die Diözese Linz in einer Aussendung.
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In wessen Interesse ist das Ganze wirklich gelegen?
Und wenn es einen seriösen Hintergrund gibt, dann ist mir unverständlich, warum man gleich ans zur Schau stellen denkt.
Mir scheint, da bedient man die Mythenbildung. Na ja, dem Tourismus hat auch der Luftgselchte keinesfalls geschadet, auch der Bekanntheit des Herrn Pathologen wird es dienlich sein. Nötigenfalls machen wir halt noch einen Heiligen mehr daraus. Eine nette Geschichte!