Zwei 19-jährige Sanitäter wurden zu Geburtshelfern
LANGENSTEIN. Zwei Stunden vor Ablauf seines letzten Zivildienst-Tages assistierte Viktor Mühlberger gemeinsam mit Simone Wecht bei einer ungeplanten Hausgeburt.
Es sollte ein Routine-Krankentransport von Langenstein zur Geburtenstation der Barmherzigen Brüder in Linz sein, zu dem die beiden 19-jährigen Sanitäter Simone Wecht und Viktor Mühlberger von der Rotkreuz-Ortsstelle St. Georgen/Gusen in der Nacht auf Montag gerufen wurden. Doch dann machte die kleine Carina Gruber aus Langenstein diesem Plan einen Strich durch die Rechnung: Sie begann mit aller Vehemenz ans Licht der Welt zu drängen und die Ereignisse begannen sich zu überschlagen.
Das bedeutete ungeplanten Stress für das Sanitäterteam: „Wir waren laut Verständigung auf einen ruhigen Routinetransport eingestellt. Die werdende Mutter wollte uns gerade zur Tür entgegengehen, als mitten im Stiegenhaus plötzlich die Fruchtblase platzte und die Presswehen einsetzen. Uns blieb so gut wie keine Zeit mehr, um irgendetwas vorzubereiten. Wir konnten unsere Patientin gerade noch auf eine ebene Fläche im Hausflur unterhalb der Stiege bringen, haben eine weiche Unterlage gesucht und die Handschuhe übergestreift. Dann habe ich die kleine Carina mehr oder minder aufgefangen. Das Ganze war in kürzester Zeit vorbei und wir haben der Mama ein kräftig weinendes, wunderschönes Baby in die Armen gelegt“, erzählt Simone Wecht von dem turbulenten Einsatz.
Einsatz zwei Stunden vor Zivildienst-Ende
Die junge Riederin absolviert seit neun Monaten ein Berufsfindungspraktikum an der Ortsstelle des Roten Kreuzes in St. Georgen an der Gusen. Nicht viel länger als Rotkreuz-Sanitäter aktiv ist Viktor Mühlberger aus Katsdorf. Er erlebte seine Premiere als Geburtshelfer zwei Stunden vor Ablauf seines letzten Zivildiensttages – und ist dadurch besonders motiviert, dem Roten Kreuz treu zu bleiben. Beide Jungsanitäter führten einen umfassenden Gesundheitscheck bei „ihrem“ Baby durch und nabelten es anschließend ab. Dem eingetroffenen Perger Notarztteam Dr. Philipp Karner und Florian Leitner blieb darauf hin nicht mehr allzu viel zu tun. „Tolle Arbeit in einem nicht alltäglichen Notfall – die beiden Sanitäter haben in der Ausbildung wirklich super aufgepasst und wie erfahrene Profis gehandelt“, loben die Experten.
Mit den Eltern Angela und Harald Gruber freute sich auch Carinas großer Bruder Philipp (5) über den eilig eingetroffenen Familienzuwachs. Am Montagnachmittag strahlten die stolzen Geburtshelfer beim Gratulationstermin im Krankenhaus am Erinnerungsfoto mit der Mühlviertler Jungfamilie um die Wette.
Herzliche Glückwünsche der neuen Erdenbürgerin, ihren Eltern und dem stolzen großen Bruder !
Vielen Dank dem "Geburtshelferteam" !
Dem schließe ich mich gerne an!