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Wieder Wirbel um Denkmalschutz in Sarleinsbach

Von Thomas Fellhofer, 15. Mai 2019, 05:11 Uhr
Wieder Wirbel um Denkmalschutz in Sarleinsbach: "Es war alles genehmigt"
Das schon teilweise abgerissene Lebenwaldt-Geburtshaus nahmen manche als Schandfleck, andere als Denkmal wahr Bild: fell

SARLEINSBACH. Mit denkmalschützerischen Kontroversen kennt man sich in Sarleinsbach aus. Man erinnere sich an die umstrittene Neugestaltung des Marktplatzes mit dem dominierenden Musik-Probelokal oder den Abriss eines schützenswerten Hauses in der Schulstraße. Nun musste erneut ein historisches Gebäude weichen, um Platz für einen Neubau zu schaffen.

Dabei handelte es sich um das Geburtshaus des Arztes und Schriftstellers Adam von Lebenwaldt. Kritisiert wird der Abriss von dem gebürtigen Sarleinsbacher und in Salzburg lebenden Franz Reitinger.

Gebäude wurde "deklassiert"

Er sieht vor allem das Denkmalamt in einer unrühmlichen Rolle. Denn Fakt ist: "Der Abriss war genehmigt, das Haus schon Jahre nicht mehr unter Denkmalschutz", sagt Bürgermeister Roland Bramel auf OÖN-Anfrage. Er sei sogar froh, dass das Gebäude nun "endlich abgerissen ist". Er habe schon länger überlegt, das Haus aufgrund des schlechten Zustandes baubehördlich zu sperren. Natürlich sei ein Eingriff im Ortszentrum immer sensibel, man könne aber nicht alles Alte erhalten.

Franz Reitinger hätte sich hingegen von Gemeinde und Denkmalamt mehr Engagement erwartet: "Es geht darum, wie man mit Fragen der Erinnerung umgeht, und es ist ja nicht der erste Fall in Sarleinsbach", sagt er. Das Grundproblem liege darin, dass seitens des Denkmalamtes das abgerissene Haus aus der "geschützten Liste" gestrichen wurde – Deklassierung nennt man das. "Das nunmehr demolierte Haus stand wie der gesamte Marktplatz lange Zeit unter Denkmalschutz. Mutwillige Zerstörungen führten dazu, dass selbiges vor einigen Jahren still und heimlich ,deklassiert’ und dem Verfall anheimgegeben wurde", kritisiert Reitinger. Das Denkmalamt weiche mit Deklassierungen vorhersehbaren Konflikten aus, so der Salzburger. "Da sitzen natürlich vorwiegend Kunsthistoriker. Auf die Erinnerung von Personen wird da weniger Wert gelegt." Und sei erst einmal die schützende Hand des Denkmalschutzes weg, mache das ein Engagement für den Erhalt historischer Gebäude obsolet. Seitens des Bundesdenkmalamtes ist eine Stellungnahme noch ausständig.

Wer war Lebenwaldt?

Doch an wen genau sollte dieses Haus erinnern? Adam Lebaldt von Lebenwaldt wurde am 25. November 1624 in Sarleinsbach geboren und verstarb 1696 in Leoben. Dort erinnert noch ein Straßenname an ihn. Er war Arzt, Pfalzgraf, poeta laureatus, Epigrammatiker, Sprichwortsammler, Autor medizinischer und zoologischer Fachliteratur sowie volksaufklärerischer Unterweisungsliteratur. Er trat gegen Kurpfuscherei und Aberglauben auf. Im Vergleich zu Stifter oder Hanrieder kennt man den Namen Lebenwaldt im Oberen Mühlviertel heute kaum noch.

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Autor
Thomas Fellhofer
Lokalredakteur Mühlviertel
Thomas Fellhofer
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3  Kommentare
3  Kommentare
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( Kommentare)
am 15.05.2019 07:17

ist ja auch kein wunder,wenn man den namen nicht mehr kennt.dieser herr hat ja auch im 16jahrhundert gelebt.und wenn das haus schon abbruchreif ist,sollte man es eben abreissen.man kann nicht ständig altem nachtrauern.in sarleinsbach gibt es noch ein haus,welches einen hundert jährigen keller aufweist.

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 15.05.2019 16:04

@NALA2: In welchem Haus? Ich würde gerne hinfahren und mir diesen Keller ansehen, wenn es noch möglich ist.

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kpader (11.506 Kommentare)
am 15.05.2019 06:24

Erinnerungen an diesen Arzt sind auch in anderer angemessener Form möglich. Ein Lob an das BDA.

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