Wetterstation bringt Pabneukirchen viel Radio-Präsenz
PABNEUKIRCHEN. Der Bezirk Perg hat nun endlich eine offizielle Messstation. Daten helfen der Landwirtschaft bei der Abgeltung von Dürreschäden.
Wie ist das Wetter in Pabneukirchen? Die Antwort darauf bekommt man seit kurzem nicht nur kontinuierlich bei der Geosphere Austria (ehemals ZAMG) sondern auch im Radio: Dort ist die am Sonntag offiziell eröffnete Wetterstation regelmäßig Teil der Ö3-Wettermeldungen. Das war auch der Grund, warum die Eröffnung der einzigen offiziellen Station im Bezirk Perg von Wettermoderator Sigi Fink vorgenommen wurde.
Dass sich gerade ihre Gemeinde für die Aufnahme in den Kreis der offiziellen Geosphere-Wetterstationen bemüht hat, habe mehrere Gründe, sagt Pabneukirchens Bürgermeisterin und ehemalige Perger Bezirksbäuerin Barbara Payreder (VP): "Pabneukirchen hatte bereits von 1946 bis 2006 eine offizielle Wetterstation, die von Robert Zinterhof sen. betreut wurde. Außerdem ist der östliche Bezirk Perg besonders niederschlagsarm. Das bestätigen langjährige Aufzeichnungen. Weil es aber vor Ort keine offiziellen Regendaten gibt, war es für unsere Landwirte oft ein Problem, die erforderlichen Nachweise für Ernteentschädigungen aufgrund von Dürreperioden zu erbringen."
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Zwar betreibt Peter Schuhbauer, er ist seit seiner Kindheit begeisterter Wetter-Chronist, eine private Wetterstation auf sehr professionellem Niveau, doch wurden dessen Daten von den verantwortlichen Stellen nicht als offiziell anerkannt. Schuhbauer ist es auch, der die neue Wetterstation wartet und betreut: "Ich bin mehr oder weniger täglich hier, kontrolliere alle Geräte, entferne Spinnweben und schaue, dass auch sonst alles passt."
Die Station umfasst Messinstrumente für alle relevanten Wetterdaten wie Wind, Niederschlag, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Sonneneinstrahlung. Finanziert wurde die Errichtung der 50.000 Euro teuren Station hauptsächlich über ein Projekt der LEADER-Region Perg-Strudengau sowie Sponsoren aus Pabneukirchen und den umliegenden Ortsbauernschaften.
Warum noch Wetterstationen?
Trotz Regenradar, Satellitenbild und computergestützter Wettermodelle sein die Wetterdienste nach wie vor auf die Live-Daten der Wetterstationen im Land angewiesen, sagt Sigi Fink im OÖN-Gespräch: "Das betrifft vor allem die Unwetterwarnungen. Wenn der Wind bei einer Station plötzlich erheblich auffrischt, ist das ein starkes Zeichen dafür, dass ein Gewitter in unmittelbarer Nähe ist. Dann können wir dann in der Redaktion entscheiden, ob wir live in eine laufende Sendung einsteigen, um diese für eine Unwetterwarnung zu unterbrechen." Außerdem gebe es Wetterlagen, bei denen das Radar zwar Regen anzeigt, dieser aufgrund starker Aufwinde nie am Boden ankommt.
Das Engagement ehrenamtlicher Wetterbeobachter verdiene allen Respekt, bedankte sich Fink zudem bei Peter Schuhbauer: "Ich habe selbst als Bub täglich Wetterdaten aufgeschrieben. Das war mein Einstieg in die Meteorologie. Ich weiß also aus eigener Erfahrung, wie viel Arbeit das ist."