Vom Wetter lassen sich die Kinder im Waldkindergarten den Spaß nicht verderben
SONNBERG. Täglich im Wald: Der Waldkindergarten Sterngartl bringt Kindern die Nähe zur Natur bei – schlechtes Wetter gibt es fast nicht
"Wie geht’s euch in der Kälte?" Diese Frage hören Kinder und Pädagoginnen im Waldkindergarten Sonnberg vor allem in den Wintermonaten immer wieder. Zwar ist nicht jeder Winter gleich, und die Kinder sind den eisigen Temperaturen unterschiedlich gewachsen, aber vom Wetter lassen sich die Kinder den Spaß nicht verderben. In Sonnberg im Mühlkreis auf 740 Metern ü. A. ist mancher Wintertag aber schon eine kleine Prüfung. "Ich komme da oft vom Frühling in die Arktis, wenn ich in die Arbeit fahre", meint Irene Mehringer, die pädagogische Leiterin aus Walding (303 Meter ü. A.).
Erste Schneeflocken bejubelt
Im Dezember wurde der Winter gut angenommen, der erste Schnee ließ die Kinderherzen höherschlagen. Bobfahren, Schneeburgen- und -figurenbauen sowie Experimentieren in der Eis-Werkstatt gehören zu den Höhepunkten in der kalten Jahreszeit.
Im Winter ist das Stapfen im Wald oft zu fordernd, sind die Wege zu lang oder ist die Sicherheit im Wald aufgrund von Eis- und Schneedruck auf Bäumen nicht gegeben. Dann ist das "Schwammerlhaus" besonders wichtig, und der Holzofen spendet wohlige Wärme. "Es wird jeden Tag Holz geholt und Feuer gemacht, das sind die Kinder gewohnt, und sie helfen sehr gerne mit", erzählen die Pädagoginnen.
Malen, töpfern, kochen
Besondere Projekte finden in dieser Zeit im Haus statt: Ein Malraum nach Arno Stern steht ebenso zur Verfügung wie eine Tonwerkstatt. Oder die Kinder versuchen sich im Pechfackelbau oder in der Waldküche am Holzofen.
Tipps gegen die Kälte
Unter den Eltern werden Tipps weitergegeben: Gut zu wissen, dass die Schuhe viel Platz bieten sollen, weil sich sonst die Füße nicht erwärmen. Merino- und Alpaka-Wolle oder Seide sind hier starke Unterstützer, halten sie doch sogar noch bei Nässe warm. Am wichtigsten aber ist die Wärme von innen durch Tee, Suppe oder Haferbrei im Thermosbecher – und natürlich auch das gemeinsame Lachen, lustige Lieder, Kreistänze und -spiele.
Für Körper, Geist und Seele
Ein tägliches Leben im Wald und auf Wiesen bringt ein stabiles Immunsystem mit sich. Natürlich bleiben Kinder im Freien auch nicht von der Schnupfennase verschont. "Nach meiner persönlichen Erfahrung ist das Immunsystem jedoch stabiler und deutlich weniger anfällig", meint eine Mutter. Besonders heilsam ist die intensive Verbindung mit der Erde und den Elementen. "Wann kommt den wieder der Regen, Mama? Ich will endlich wieder in die Lachen springen …", lässt sich manche Kinderstimme vernehmen. "Kinder bewerten das Wetter nicht – so sie es nicht von Erwachsenen lernen", erklären die Pädagoginnen. Wenn sie jedoch einen schlechten Tag haben, kann der eisige Wind auch einmal zu viel sein, und ein Pausentag ist angesagt. In seltenen Ausnahmen wie etwa an Sturmtagen sind die Kinder in der Mehrzweckhalle von Sonnberg oder ganz im "Schwammerlhaus" beim Handwerken.
Sonniger Ausblick
"Wunder und Abenteuer lauern draußen!" – Unter diesem Motto gibt es auch heuer wieder Ferien im Wald am Standort in Sonnberg. Im August sind Kinder zwischen vier und zehn Jahren zum Bauen, Baumkraxln, Forschen, Handwerken, Entdecken und freien Spiel im Wald eingeladen: www.kinderimwald.at. Wer die Waldkinder Sterngartl kennenlernen möchte, kann sich auch melden unter info@waldkinder-sterngartl.at