"Sie ist ein Engerl": Zeit und Menschlichkeit als Geschenk
BAD LEONFELDEN. Das Rote Kreuz sucht im ganzen Land freiwillige Mitarbeiter.
Plaudern bei Kaffee und Kuchen, kochen, gemeinsam einkaufen gehen oder einfach miteinander im Freien spazieren gehen. Mehrmals die Woche schaut Besuchsdienst-Mitarbeiterin Sonja Hammerschmid bei ihrem Klienten Josef Gallee in Vorderweißenbach (Bezirk Urfahr-Umgebung) vorbei, um mit ihm ein paar nette Stunden zu verbringen. Der Kontakt mit Menschen war ihr immer wichtig. Seit 1977 ist sie beim Bad Leonfeldner Roten Kreuz tätig, auch als Rettungssanitäterin. "Ich freue mich, wenn ich mit meinem Engagement Mitmenschen eine Freude bereiten kann", erklärt Hammerschmid ihre Motivation, sich zu engagieren. "Meine Klienten vertrauen mir vieles an. Die Menschen erzählen gerne von früher und sind dankbar, wenn ich mit ihnen über Gott und die Welt rede. Ich bin Ansprechpartner und Bezugsperson." So sieht es auch Josef Gallee, der sich immer wieder freut, wenn ihn Sonja Hammerschmid besucht. "Sie ist ein Engerl", sagt er.
Zeit und Menschlichkeit
Besuchsdienst-Mitarbeiter wie Sonja Hammerschmid sind auch Ansprechpartner für Menschen, die sonst niemanden haben. Sie sind oft einsam und freuen sich, in ihnen einen Ansprechpartner zu haben. Statistiken zufolge gibt es rund 210.600 Single-Haushalte in Oberösterreich, Tendenz steigend. Ein Drittel der Menschen über 65 Jahre lebt alleine. "Ihnen Respekt, Zeit und Menschlichkeit zu schenken, gibt ihnen Stabilität und Halt", meint Walter Aichinger, Präsident des OÖ. Roten Kreuzes. Immer mehr Menschen engagieren sich in ihrer Freizeit für andere: Rund 22.000 freiwillige Mitarbeiter sind im Roten Kreuz tätig. Ihr Engagement an 365 Tagen im Jahr stärkt die Gesellschaft. Um allen Anforderungen nachzukommen und den Wandel der Gesellschaft positiv mitzugestalten, wächst das Aufgabenfeld. Deshalb sucht das Rote Kreuz wieder freiwillige Mitarbeiter in allen Bereichen.