Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Seit 40 Jahren beobachtet und zählt die Haslacher Jugend Schwalben

Von OÖN   18.Juli 2019

Als die Mitarbeiter der Österreichischen Naturschutzjugend Haslach und einige interessierte Schüler der Hauptschule 1980, also vor beinahe 40 Jahren, zum ersten Mal die fünf Dörfer rund um Haslach besuchten, wollten sie Einblick in die Bestände der Rauch- und Mehlschwalben in den jeweiligen Bauernhäusern gewinnen. "Wichtig war uns auch das Gespräch mit den Schwalbenbauern, um zu erfahren, wie sie das Zusammenleben mit den ,Glücksbringern’ organisieren und gestalten", erzählt Karl Zimmerhackl, der nach 40 Jahren immer noch dabei ist. Ob dieses Vorhaben nur als Strohfeuer kurz aufflammen oder sich zum Dauerbrenner entwickeln sollte, konnten die jungen Naturschützer damals noch nicht voraussehen.

"Schwalben bringen Glück"

Es hat sich daraus ein Langzeitprojekt entwickelt, welches als das am längsten andauernde Schwalbenmonitoring Europas bezeichnet werden kann. "Schnell wurde uns bewusst, dass zwei zentrale Bausteine wichtig sind: Dokumentation und Sensibilisierung. Beide Schwalbenarten sind Kulturfolger und haben sich auf die von den Bauern geschaffenen Strukturen eingestellt. Bauern und Schwalben sind über einen langen Zeitraum zu einer unzertrennlichen ,Schicksalsgemeinschaft’ herangewachsen", erklärt Zimmerhackl. Der Erhalt der Nistplätze in den Dörfern und Ortschaften ist daher besonders wichtig. Das Anbringen von Kunstnestern für die Mehlschwalben hat sich in diesem langen Beobachtungszeitraum für einen gelungenen Start in das jährliche Brutgeschäft als sehr wirksam erwiesen.

Hunderte Schülerinnen und Schüler sind in diesen zurückliegenden 40 Jahren mit Listen und Ferngläsern unterwegs gewesen, um die Brutpaare der beiden Schwalbenarten zu suchen und zu zählen und viel Wissenswertes über die Lebensgewohnheiten der Kulturfolger und Glücksbringer von den Schwalbenbauern zu erfahren. 2019 war es die zweite Klasse der Neue Mittelschule in Haslach an der Mühl, die sich auf die Suche nach den Brutpaaren in den Dörfern Hartmannsdorf, Damreith, Hinternberg, Hörleinsödt und Ödt gemacht hat. Nach einer bis zu 5000 Kilometer langen Flugreise, vorbei an den Fangnetzen in Afrika und nach der Überquerung der glühend heißen Sahara, kehrten heuer die ersten Rauchschwalben am 30. März 2019 nach Hörleinsödt zurück. 177 Brutpaare wurden bei den Rauchschwalben gezählt, das bedeutet ein Plus von 41 Brutpaaren. Bei den Mehlschwalben wurden 113 brütende Paare registriert, das ist ein kleines Minus von sechs Brutpaaren. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften der Haslacher Mittelschule, die auch das Schwalbenmonitoring über die Jahre hinweg unterstützten.

copyright  2024
25. April 2024