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Perger Gemeinderat bindet E-Werk enger an die Politik

Von Bernhard Leitner, 22. März 2023, 12:29 Uhr
Kraftwerk Aschermühle
Etwa ein Fünftel des Stromabsatzes des Elektrizitätswerks Perg produzieren die eigenen Kraftwerke. Der Rest muss zugekauft werden. Bild: lebe

PERG. Kritik an hohen Verbraucherpreisen bei gleichzeitigem Gewinneinbruch

Die Verwerfungen am internationalen Energiesektor haben das E-Werk Perg im abgelaufenen Geschäftsjahr ordentlich gebeutelt. Da das im Eigentum der Stadtgemeinde Perg befindliche Unternehmen den von ihm gelieferte Strom nur zu 20 Prozent aus eigener Produktion abdecken kann, wurde man von den stark steigenden Marktpreisen voll erwischt. Das Betriebsergebnis, das in den vergangenen Jahren meist um die 600.000 Euro lag und der Stadtgemeinde einträgliche Abschöpfungen für das Budget ermöglichten, brach auf etwa 85.000 Euro ein.

Als Reaktion darauf wurden die Verbraucherpreise mit Jahresbeginn auf 52 Cent netto pro Kilowattstunde angehoben. Damit zahlen Bestandskunden bis zum Doppelten dessen, was andere Stromversorger ihren Stammkunden derzeit verrechnen. Im Gemeinderat war dies am Dienstag Grund genug, die Vorgangsweise der Elektrizitätswerk Perg GmbH des Unternehmens anlässlich der Zustimmung zum Budgetvoranschlag 2023 und des Investitionsplans der Elektrizitätswerk Perg GmbH kritisch zu hinterfragen.

Grünen-Stadtrat Franz Baumann warnte vor einer sehr gefährlichen Situation, in die sich das E-Werk begeben habe: „Es gibt viele verärgerte Stammkunden. Die Gefahr ist groß, dass dem Unternehmen die Kunden scharenweise davonlaufen.“ Er empfehle daher die Zuziehung eines externen Fachmanns als Berater für die Geschäftsführung. Auch SP-Gemeinderat Michael Harrucksteiner verwies auf die starke Preisanhebung: „Die Zahlen sind nicht gut, so ehrlich muss man sein. Wir haben einen der teuersten Stromanbieter im Land. Laut Tarifrechner der E-Control könnte ich den Strom derzeit schon um die Hälfte des Preises beziehen, den das E-Werk Perg verlangt.“ In dieser Situation sollte auch die Politik die Initiative ergreifen. Harrucksteiner brachte daher bei der Genehmigung des Budgetvoranschlags den Zusatzantrag ein, dass die Geschäftsführung dem Stadtrat monatlich über die aktuellen Entwicklungen und Maßnahmen berichten solle.

Auf das schwierige Marktumfeld verwies Bürgermeister LAbg. Toni Froschauer (VP). Der Aufwand für Stromzukäufe habe sich demnach im vergangenen Jahr von 3,2 Millionen auf 17,5 Millionen Euro fast versechsfacht. Zudem unternehme das E-Werk große Anstrengungen in den Netzausbau, um den steigenden Anteil von Photovoltaik-Strom im Netz gerecht zu werden. Heuer werde deutlich mehr als eine Million Euro investiert. Den Vorschlag eines externen Beraters habe er bereits aufgegriffen: Josef Kurzmann, ehemaliger Vorstand der Doka-Umdasch Gruppe, steht der Geschäftsführung als Experte zur Seite. Auch auf Kundenseite werde bereits an einer Preissenkung gearbeitet. Man werde bestmöglich auf die mittlerweile wieder sinkenden Großhandelspreise reagieren.

Geeinigt hat sich der Gemeinderat zudem darauf, den Vorschlag der SP-Fraktion umzusetzen und im Stadtrat regelmäßig einen Marktbericht einzufordern. Das 1909 gegründete Unternehmen wurde 1999 in eine GmbH umgewandelt, um unabhängiger von der Politik agieren zu können. Derzeit werden über ein Leitungsnetz von knapp 600 Kilometern etwa 7000 Kunden in den Gemeinden Perg, Münzbach, Windhaag, sowie Teilen von Allerheiligen und Schwertberg mit 90 Millionen Kilowattstunden pro Jahr versorgt.

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Autor
Bernhard Leitner
Lokalredakteur Mühlviertel
Bernhard Leitner
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