"Pendlerparkplatz ist einer Stadt mehr als unwürdig"

Von Thomas Fellhofer   19.Februar 2019

"Dieser Pendlerparkplatz ist einer Bezirksstadt wie Rohrbach-Berg mehr als unwürdig", sagt der langjährige Pendler Erwin Hannerer aus Götzendorf und spricht damit für dutzende Kollegen, die den desolaten Parkplatz täglich benützen. Ein OÖN-Lokalaugenschein zeigt, dass er nicht übertreibt. Allein schon die Zufahrt ist abenteuerlich. Unzählige Schlaglöcher und eine völlig verschlammte Fahrbahn müssen erst gemeistert werden, ehe man den Parkplatz erreicht. Wer auf der asphaltierten Fläche einen Stellplatz ergattert, kommt dabei noch gut weg. Die Hälfte des Parkplatzes ist nämlich überhaupt nicht asphaltiert. Hier bietet sich das gleiche Bild wie auf der Zufahrt: eine völlig verschlammte, mit Schlaglöchern übersäte Fläche.

Schwierige Schneeräumung

Drei junge Rohrbacher Voestler, die beim Lokalaugenschein gerade auf dem Weg zum Schichtbus sind, klagen auch über eine "unzureichende Schneeräumung". Natürlich sei diese auf dem unbefestigten Grund nicht leicht durchzuführen, räumen sie ein. Ein gefrorener Schneewall sei auch im Bereich der eigentlichen Haltestelle immer wieder ein Problem.

"Wenn es wieder trocken ist, verwandelt sich der Schlamm in Staub, und der ist mindestens so schlimm. Man hat fast den Eindruck, als seien in Rohrbach die Pendler nichts wert", sagt Erwin Hannerer auch im Namen seiner geplagten Kollegen.

Ausbau gefordert

Bei SP-Stadtrat Andreas Hannerer (nicht verwandt) rennt er damit offene Türen ein: "Wir haben das Thema immer wieder in den Gemeinderat gebracht und wurden immer wieder vertröstet. Wir haben den desolatesten Pendlerparkplatz im ganzen Bezirk." Dieser Aussage stimmen auch die Pendler zu: "Wenn die Stadt wissen möchte, wie ein Pendlerparkplatz aussehen könnte, müsste man sich nur nach Kleinzell, St. Martin oder Altenfelden begeben." Und der Parkplatz sei tageweise sowieso zu klein. Manche Pendler parken dann neben der Zufahrt oder beim angrenzenden Möbelmarkt.

Zwar wünschen sich die Pendler eine endgültige Befestigung des Parkplatzes, ihnen wäre aber auch schon geholfen, wenn die Schlaglöcher regelmäßig aufgefüllt würden. Zumindest Letzteres sagte Rohrbach-Bergs Bürgermeister Andreas Lindorfer (VP) noch im OÖN-Telefonat zu: "Ich werde mit dem Bauhof sprechen, dass zumindest getan wird, was kurzfristig möglich ist, um die Situation zu entschärfen." Dass der Parkplatz immer noch ein Provisorium ist, liege daran, dass man noch unsicher sei, was mit dem Areal dahinter geschehen soll. Wie berichtet gibt es Bestrebungen, dort einen weiteren Markt zu errichten. "Natürlich würden die Straße und der Parkplatz im Zuge einer Betriebsansiedelung optimiert. Wenn sich das verzögert, müssen wir aber bald selbst aktiv werden", ist dem Stadtchef der Handlungsbedarf bewusst.

Verlegung angedacht

Möglich wäre auch eine Verlegung des Parkplatzes auf die andere Seite der Bundesstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Krankenhaus-Parkplätzen. Dort stünden aber momentan keine Grundstücke im benötigten Ausmaß zur Verfügung – vor allem zu einem vernünftigen Preis.