Neues Naarner Gemeindezentrum soll auch einen Wirt anlocken
NAARN IM MACHLANDE. Gemeindeamt, Gastronomie, Bank und Ordinationen im Ortskern geplant
Einen kräftigen Impuls für den Ortskern verspricht sich die Marktgemeinde Naarn von einem Bauprojekt, das alle wesentlichen Bereiche öffentlicher Nahversorgung abdecken soll. Dazu soll der Baukomplex vom derzeitigen Amtshaus bis zum ehemaligen Gasthaus Walterer saniert, umgebaut und erweitert werden. Die Planungen hierfür werden in der Gemeinde seit eineinhalb Jahren vorangetrieben, also jenem Zeitpunkt, an dem die Gemeinde das stillgelegte Gasthaus erworben hat.
Das seither entwickelte Konzept mit einer Gesamtnutzfläche von 2000 m² sieht neben einer Modernisierung des Gemeindeamts auch Ordinationen für Allgemeinmedizin und Zahnheilkunde, eine Praxis für Physiotherapie, eine Bankstelle sowie den bestehenden Friseurbetrieb vor. Für fast alle dieser Nutzungen gibt es bereits fixe Mieterzusagen. Die dadurch geschaffene Besucherfrequenz soll vor allem aber auch der Suche nach einem Gastwirt zu neuem Schwung verhelfen. Denn seit der Schließung der Gasthäuser Lettner und Walterer fehlt ein klassischer Wirt im Ortskern.
„Das Thema Gastronomie am Marktplatz ist derzeit die größte Herausforderung für uns als Gemeinde. Es schmerzt schon, wenn an einem Sonntag ab 11 Uhr der Marktplatz leer ist, weil die Menschen nach der Kirche keinen Ort haben, um sich zu treffen“, sagt Bürgermeister Martin Gaisberger (VP). Mit vereinten Kräften aller Fraktionen werde versucht, für den 3700-Einwohner-Ort jemanden zu finden, der als Pächter im ehemaligen Gasthaus Walterer die Naarnerinnen und Naarner bewirten möchte. „An der Nachfrage scheitert es nicht, wenn ich alleine an die zahlreichen Familienfeste wie Taufe, Erstkommunion, Firmung, oder auch Verabschiedungsfeiern denke. Außerdem können im Saal Vereinsveranstaltungen durchgeführt werden“, sagt Gaisberger. Ein Start sei ab sofort möglich, ergänzt Amtsleiter Andreas Bayrhofer: „Das gesamte Gasthaus ist bestens in Schuss und kann sofort in Betrieb gehen. Alles ist vorhanden.“ Es sei aber auch möglich, sich vorab in die Planungen für das Gemeindezentrum einzubringen und nach dem Umbau loszulegen.
Wann dieser Umbau starten kann, hängt derzeit noch von der Genehmigung des Raumprogramms durch das Land Oberösterreich ab. Danach werde man einen Architekturwettbewerb starten. Durchgeführt werden die Bauarbeiten unter der Obhut der Neuen Heimat, mit der ein Vertrag als „Totalübernehmer“ geschlossen wurde. Für die Finanzierung erhofft man sich Unterstützung vom Leerstandsprogramm des Landes Oberösterreich.