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Nach Serie an Morden: SP-Frauen fordern jetzt "endlich ein Frauenhaus"

08.Mai 2021

Elf Frauen wurden bis gestern im heurigen Jahr von ihrem Ex-Partner oder Partner mutmaßlich ermordet. "Wir sprechen hier von Tötungen von Frauen mitten in unserer Gesellschaft. Jede fünfte Frau ist von Gewalt betroffen – Frauen aller sozialen Schichten", sagen Beverley Allen-Stingeder und Carin Stangl von den SP-Frauen Urfahr-Umgebung. Und sie fordern Maßnahmen zum Schutz von Frauen.

"Im Jahr 2019 gab es in unserem Bezirk 27 Betretungsverbote, und das sind 27 zu viel", hebt Carin Stangl hervor. In Krisenzeiten steigt die Gefahr von Gewalt, denn Isolation verschärft die Situation. "Wir fordern daher für unseren Bezirk ein Frauenhaus und ein Gewaltschutzzentrum. Das Land muss das Geld für die Finanzierung dieser Schutzeinrichtungen freigeben", sagt Beverley Allen-Stingeder.

Laut Vorgabe der Istanbul-Konvention ist pro 100.000 Einwohner ein Frauenhausplatz zur Verfügung zu stellen. Derzeit gibt es in Oberösterreich fünf Frauenhäuser – in Linz, Wels, Steyr, Ried im Innviertel und Vöcklabruck. Drei weitere Standorte, darunter eines für das Untere Mühlviertel, sind derzeit in Planung. Es fehlen somit zehn Frauenhäuser in Oberösterreich. Der Bezirk Urfahr-Umgebung hat keine einzige Beratungsstelle für Gewaltprävention.

"Wir lassen die Frauen jetzt nicht allein und machen alles, um Gewalt zu verhindern", wollen sich die Urfahrer Frauen solidarisch zeigen. Letztlich müsse sich die Forderung nach dem Ausbau der Gewaltschutz- und Frauenberatungseinrichtungen auf ganz Österreich erstrecken. Des Weiteren treten die Frauen dafür ein, dass die Verantwortlichen mit dem Nationalen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen fortfahren. Bundesweite, regelmäßige Hochrisikofall-Konferenzen und der Ausbau von Angeboten von Antigewalttrainings seien ebenso Stützen, um die Gewalt gegen Frauen zu stoppen. Die Bundesregierung habe ein Fünf-Millionen-Euro-Sofortmaßnahmenpaket für Gewaltschutz und Prävention zur Verfügung zu stellen.

Kampagne zu Rollenbildern

Darüber hinaus solle umgehend eine Kampagne zu männlichen Rollenbildern und Gewaltprävention durchgeführt werden. "Von klein auf müssen Kinder dafür sensibilisiert werden, welche Gewaltformen existieren, um diese abzulehnen beziehungsweise nicht anzuwenden", sagt Allen-Stingeder. Kinder sollen beispielsweise durch Rollenspiele lernen, Gewalt einzuschätzen oder sich in die Opfer einzufühlen, aber auch, sich mit den strukturellen Problemen des Frauen- oder Männerbildes kritisch auseinanderzusetzen.

"Frauentötungen dürfen nicht zum österreichischen Alltag gehören", sind sich Beverley Allen-Stingeder und Carin Stangl einig.

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