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Lindner: „Das Land muss die Studien der Kabel-Befürworter ernst nehmen“

08. Oktober 2019, 09:38 Uhr
Mit aller Kraft wollen die Mühlviertler verhindern, dass die 110-kV-Leitung zwischen Rohrbach und Bad Leonfelden als Freileitung gebaut wird. (Niedoba)

SP-Landtagsabgeordneter Michael Lindner will im Landtag Klarheit schaffen

MÜHLVIERTEL. Mit einer Anfrage in der Landtagssitzung am Donnerstag will SP-Abgeordneter Michael Lindner neuen Schwung in die Debatte rund um eine Erdkabel-Lösung für den Lückenschluss im 110-kV-Stromnetz im Mühlviertel bringen. Seine Anfrage richtet sich an Landesrat Markus Achleitner (VP). „Wenn sich eine Bürgerinitiative die Mühe macht, selbst Fachleute zu engagieren, dann muss sie auch von der Landesregierung ernst genommen werden“, begründet Lindner seine mündliche Anfrage an den Energie-Landesrat bei der kommenden Landtagssitzung .

Unterschiedliche Studien

Die Anfrage bezieht sich auf die unterschiedlichen Expertenmeinungen, was die Mehrkosten für ein Erdkabel im Vergleich mit einer Freileitung betrifft. Die Anfrage im Wortlaut: „Der Kostennachteil einer Erdkabellösung ist keineswegs mit einem Faktor von 1 zu 3,2 anzusetzen, errechneten Professor Heinrich Brakelmann und Markus Pöller. Sie kommen in ihrem Gutachten zu dem Ergebnis, dass ein Erdkabel im Planungskorridor Mühlviertel nur um 18 Prozent teurer wäre als eine Freileitung und dabei weniger anfällig gegenüber Netzausfällen ist. Ab welchem Verhältnis Freileitungskosten zu Erdkabelkosten werden Sie als Eigentümervertreter der Energie AG für eine 110-kV-Leitung im Mühlviertel zwischen Rohrbach und Bad Leonfelden als Erdkabelleitung eintreten“? Lindner bezieht sich auf die Experten, die von der IG-Landschaftsschutz selbst zu Rate gezogen wurden. Seines erachtens werden diese Gutachten zu wenig gewürdigt.

Wie teuer ist ein Kabel wirklich?

Das Land beruft sich ja, wie berichtet, auf die Gutachten des Strom-Experten Lothar Fickert von der Technischen Universität Graz und die Wirtschaftsspezialisten des Institutes Ernst & Young. Laut Fickert sei ein Kabel ohne zusätzliche technische Maßnahmen – zum Beispiel Trenntransformatoren an den Kabelenden – im Netz physikalisch nicht umsetzbar. Dies treibe die Kosten in die Höhe. Ernst & Young berechnete, dass ein Kabel im Vergleich zur Freileitung mehr als das Dreifache kosten würde. Die Erdkabel-Befürworter von der IG Landschaftsschutz kritisieren stets, dass in diese Berechnung weder die Liegenschafts-Entwertung noch die volkswirtschaftlichen Kosten eingepreist seien.

„Keine Massenenteignung“

Die Anfrage wird zu Beginn der Landtagssitzung aufgerufen und ermöglicht Lindner zusätzlich zur Hauptfrage zwei Zusatzfragen. Die Vertreter aller Fraktionen können daraufhin weitere Zusatzfrage an Achleitner richten. Lindner sieht die Anfrage auch als „notwendigen Akt des Respekts“ für Mühlviertler Interessen: „Die von der Bürgerinitiative eingeschalteten Fachleute kommen zu völlig anderen Ergebnissen, als sie von Landesseite kommuniziert werden. Dieser Widerspruch muss aufgelöst werden. Dazu möchte ich mit der Anfrage in der Landtagssitzung aktiv beitragen“.

Auch inhaltlich positioniert sich Lindner: „Ich bin überzeugt, dass Massenenteignungen in Oberösterreich der falsche Weg sind.“

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20  Kommentare
20  Kommentare
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Alfred_E_Neumann (7.175 Kommentare)
am 08.10.2019 23:36

Und die 3-4-fachen Kosten trägt wer?

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RudolfN (126 Kommentare)
am 09.10.2019 09:38

bitte lesen - die gibt's gar nicht. Das Gutachten von E&Y hat noch der "abreisende" Hr. Strugl in Auftrag gegeben. Dieses strotzt nur so von Disclaimern. E&Y macht zwar jedes Gutachten, offenbar auch mit bestelltem Ergebnis, aber haftbar wollen sie sich sicherlich nicht machen lassen.

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Martin2312 (432 Kommentare)
am 08.10.2019 13:00

Danke an die NEOS! Seit NEOS das Thema auf der Agenda hat ist auch der politischen Mitbewerb in Oö munter geworden...

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cyrill24 (657 Kommentare)
am 08.10.2019 12:49

Das was man hier macht ist Betrug an den Menschen die an der Stromtrasse ihr Haus oder Grund haben. Die ganzen Lügen über die Kosten einer Verkabelung sowie Technische Möglichkeiten sind doch zu 90% Lügen, um auch in Zukunft nicht verkabeln zu müssen!!
Wenn sich anschaut welche Summen die EAG in Tschechien und in den anderen Nachbarländern investiert hat dann muss man sich fragen woher das Geld stammt: Wasserversorgen die ein Gebiet so groß wie Österreich bedienen wurden gekauft, Kaufpreis Stillschweigen OÖ Ferngas zu 100 % Übernommen . Zig Biogasanlagen in Tschechien und noch vieles mehr- aber bei uns kein Geld zum verkabeln ist doch wohl eine Frechheit. Und dann die ganzen Politiker schauen nur zu- Charakterlos wie eben Politiker a la Stelzer sind. Die größte Massenenteignung seit bestehen der Republik Österreich unter Landeshauptmann Stelzer, und dann bei Wahlen um Stimmen betteln!!

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jago (57.723 Kommentare)
am 08.10.2019 11:18

> Lindner: „Das Land muss die Studien der Kabel-Befürworter ernst nehmen“

Ein Wunder ist ja schon damit geschehen, dass die OÖN nicht
> Lindner(SP): „Das Land muss ...
getitelt hat!

Wen hat Lindner mit "Das Land" gemeint? Die Landesregierung. Wieso sagt er das nicht?

Der ganze Artikel ist bummvoll mit Beweisen dafür, dass das Partei-Unwesen die Demokratie ruiniert. In die Parlamente gehören keine Parteifunktionäre sondern gemischte Fachleute.
Auf die Wahlzettel gehören [x]Fachleute für allerlei und die Wähler müssen 5 oder mehr Kreuze machen können.

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LASimon (11.244 Kommentare)
am 08.10.2019 11:12

Ich habe noch nicht verstanden, wieso es bei einer Freileitung zu Massen-Enteignungen kommen soll. Es werden Dienstbarkeiten eingeräumt werden müssen, sonst nichts.
Was den Wertverlust von Grundstücken bei einer Freileitung angeht, ist das erstens eine Privatangelegenheit und nicht Teil irgendwelcher Kosten. Und zweitens hat offensichtlich noch niemand den Werverlust von Grundstücken bei einem Erdkabel angesprochen: Das erfordert einen Korridor von 40 bis 50 Metern Breite, der nicht bepflanzt und schon gar nicht bebaut werden darf.

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am 08.10.2019 12:29

zu Enteignungen: Die Zwangsservitute s i n d rechtlich und tatsächlich Enteignungen, und zwar für die Eigentümer u. U. sogar nachteiliger als ein Entzug des Eigentums, weil sie auf einem Grundstück sitzenbleiben, dass gravierend entwertet wird, ohne dass der eigentliche Wertverlust entschädigt wird. Und zu "Privatsache": Volkswirtschaftlich sind das deswegen Kosten, weil Entwertungen (etwa auch des Landschaftsbildes) stets in das Vermögen der Allgemeinheit eingreifen.

Übrigens sind Erdkabeltrassen deutlich s c h m a l e r als bei Freileitungen; der Schutzstreifen braucht nicht mehr als 3 Meter breit zu sein. Bei der Freileitung sind es 30, im Wald auch 40 und mehr Meter Breite.

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LASimon (11.244 Kommentare)
am 08.10.2019 13:05

Erdkabeltrassen sind, so leid es mir für Sie tut, nicht 3 m breit, sondern insgesamt mehr als 40m. Diese Breite wird benötigt, da genügend grosser Abstand zwischen den beiden gegenläufigen Kabeln erforderlich ist & da darüber hinaus zwischen beiden Kabelsträngen Platz für Schwerlastfahrzeuge benötigt wird.
Diese Trassen sind natürlich auch Zwangsservitute. Also gilt das Enteignungsargument auch für sie.

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am 08.10.2019 17:23

Sie sprechen von 380-kV-Erdkabeln, das ist etwas ganz anderes. Da gibt es in der Tat (noch) solche 40-Meter-Gräben. Bei 110-kV-Erdkabeln kann in einem Zug, ohne Aushub, eingepflügt werden. Der Kabelzug benötigt Lkw-Breite, das Kabel nachher – um es nochmal zu sagen – 3 (in Worten: drei) Meter Schutzstreifen. Übliche landwirtschaftliche Nutzung uneingeschränkt, bloß keine Bebauung und keine Tiefwurzler.

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Alfred_E_Neumann (7.175 Kommentare)
am 08.10.2019 23:33

Einpflügen ist bei 110kV Leitungen nicht empfehlenswert und die Möglichkeit hängt auch von der Bodenstruktur ab. Im Mühlviertel aber so gut wie unmöglich. Man sollte minimal 1,5m tief verlegen, die Lebensdauer ist auch so nur 50% der von Freileitungen.

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LASimon (11.244 Kommentare)
am 08.10.2019 13:09

Solange unbeschränkt zumeist hässliche Läden oder gar Einkaufs-/Fachmarktzentren an Ortseingängen entstehen, akzeptiere ich kein "Landschaftsbild"-Argument gegen Freileitungen oder Windräder.

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RudolfN (126 Kommentare)
am 09.10.2019 09:52

schön wenn sie das nicht akzeptieren. Wo kaufen Sie denn ein?
Es geht nicht nur um das Landschaftsbild, es geht um Eingriff ins Privateigentum, es geht um die gesundheitlichen Gefahren (Magnetfeld bis zu 200 m Reichweite) usw.

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LASimon (11.244 Kommentare)
am 08.10.2019 13:11

Wenn die Kabelmasten hoch genug sind (höher als 60m), braucht man im Wald nur an den tiefsten Punkten der Kabel zwischen den Masten eine Schneise. Rund um die Masten kann der Wald ungehindert zusammenwachsen.

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RudolfN (126 Kommentare)
am 09.10.2019 09:40

bitte informieren - die 40-50 Meter Breite benötigt die Freileitung. Erdkabel kommt mit einem Bruchteil davon aus und kann noch dazu auf entlang der Gasfernleitung gelegt werden. Also keine neuen Schneisen durch die ohnehin schon geschundenen Wälder.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.226 Kommentare)
am 08.10.2019 10:21

Weil der Landtag die fachliche Qualifikation hat, über energiewirtschaftliche Fachgutachten zu urteilen?

So wie es aussieht, umfasst das Gutachten der Bürgerinitiative rein die Verkabelung, während E&Y die Vollkosten des Netzanbieters rechnet, wo eben noch zusätzlich die für den im gelöschten Netz nötigen Trenntrafos, deren Verluste und möglicherweise die besondere geologische Situation im Mühlviertler Rumpfgebirge einpreist.

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jago (57.723 Kommentare)
am 08.10.2019 11:23

> Weil der Landtag die fachliche Qualifikation hat,

Dafür hat "die Volksvertretung" zu viele gehorsame Parteisimpeln, die den vorgesetzten Parteifunktionären mit "Klubdisziplin" verfassungswidrig gehorchen.

Und zu wenig Zugang auf Studien und Fachleute.

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RudolfN (126 Kommentare)
am 09.10.2019 09:50

wieder falsch informiert. Das Gutachten von Prof. Brakelmann enthält alle Folgekosten, sogar die Trenntrafos damit den Städtern die Erdkabelreserven nicht genommen werden. Im Grunde genommen geht es nicht ums Geld, es geht nur um die Uralttechnik des derzeitigen Stromnetzmasterplanes. Dieser sieht, bei beibehaltener Technik, nur eine bestimmte Anzahl an Erdkabelkilometer vor. Da man in den Städten schlecht Freileitungen legen kann (warum eigentlich nicht?) werden diese maximal noch möglichen Erdkabelkilometer gehortet um noch etwas über die Runden zu kommen. Doch auch diese werden zu Ende gehen und eine Umstellung des Netzes auf NOSPE wird nicht ausbleiben um dann ungeschränkt Erdkabel legen zu können.
Noch ein Punkt zu den Kosten. Die Freileitung nach Rainbach hat 917.000 € je KM gekostet, geplant waren wohl die 680.000 € die auch im E&Y Gutachten angewandt wurden. Soviel zu den beamteten Bauherren und ihren Kalkulationen.

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 10.10.2019 09:26

Dieser Brakelmann ist ein aktionistischer Verfechter von Erdkabeln, der engstirnig alles Andere vom Tisch wischt.
Als Hauptberater einer "Interessengemeinschaft Erdkabel" ist dieser Fanatiker keinesfalls als neutraler Experte zu sehen.
Der soll sich lieber um seine Baustellen in Deutschland kümmern, wo er überall den gleichen Stunk verzapft und die Bürger auf die Barrikaden hetzt.
Natürlich ist klar, dass sich technisch unbedarfte Politiker da einklinken in Hoffnung auf Wählerstimmen, es braucht ja Keiner davon selbst in die Tasche greifen für die teuerste und kurzlebigste "Lösung".

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 08.10.2019 10:08

Mehrkosten von 18% oder von 220 %?

Wer kommt für die Differenz auf, falls ein Kabel gemacht wird und es am Ende doch deutlich mehr als 18% Aufschlag sind? Die zu Rate gezogenen Experten wohl kaum.

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Mmach (810 Kommentare)
am 08.10.2019 10:00

Ein Politiker, noch dazu von der SPÖ, erinnert sich an seine Aufgabe, nämlich die Interessen der Bevölkerung zu vertreten. Das ist die größte Reform in der SPÖ!
Das ist der Weg!
Bitte weiter so.
Wenn die SPÖ jetzt auch noch im Parlament die Einbeziehung der Menschenrechte und der Verträge, bzw. Strategien der UNO und der EU fordert, dann wäre das Gesetz so anzuwenden, wie es der Rechtsgeschichte entspricht.
Es wäre dann gewährleistet, dass die gesetzliche Umsetzung dem Stand der Technik und den gesellschaftlichen Gegebenheiten entspricht.
"Delegationstreue an Stelle von Delegationsuntreue!"
Bitte behalten Sie diesen Grundsatz für die nächsten Neuwahlen im Frühjahr/Sommer2020 im Auge.
Damit werden Sie wieder die stärkste Kraft im Land!

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