Letzte Ruhestätte für die sterblichen Überreste von KZ-Opfern in Lungitz
KATSDORF. Der Erinnerungsort wird bei den Befreiungsfeiern im Mai 2021 eingeweiht.
Für die im Herbst 2018 bei Bauarbeiten im Bahnhofsbereich Lungitz entdeckten und in der Nähe des Auffindungsortes wieder bestatteten sterblichen Überreste von Opfern des Konzentrationslagers Mauthausen wurde nun eine würdige Grabstätte fertiggestellt.
"Das Bundesministerium für Inneres hat mit der Errichtung dieser Grabstätte für unbekannte Opfer des NS-Regimes seine gesetzliche und humanistische Verantwortung wahrgenommen und einen Beitrag zur Entstehung eines ‚Gedenk- und Informationsortes Lungitz‘ geleistet", sagte Innenminister Karl Nehammer am vergangenen Freitag in Wien. Wegen der aktuellen Corona-Maßnahmen musste der Gedenkakt zur Einweihung der Grabstätte verschoben werden. Er wird laut Innenminister voraussichtlich im Rahmen der Befreiungsfeierlichkeiten Anfang Mai 2021 nachgeholt.
Das nun fertiggestellte Grabmal ist das Ergebnis eines Entwicklungsprozesses, den das Innenministerium gemeinsam mit der Bundesanstalt KZ-Gedenkstätte Mauthausen und Gedenkinitiativen aus der Region angestoßen hat. Dabei wurden auch Anregungen aus der Bevölkerung aufgenommen.
Mit der Ausführung wurde der Architekt Bernhard Denkinger beauftragt. Er realisierte bereits mehrere Projekte zu historischen Themen. Sein Entwurf spricht Aspekte über die Umstände des Todes der Opfer sowie die Abscheulichkeit der Verbrechen der Nationalsozialisten an. "Das Grabdenkmal stellt einen Bezug zum Auffindungsort der Toten her und tritt in einen visuellen Dialog mit dem bestehenden Gedenkstein der örtlichen Gedenkinitiative. Es wird sich im Lauf der Zeit durch die Veränderung der Oberflächen der verwendeten Materialien in die umgebende Natur einfügen", sagt Denkinger. Die Anzahl, die Nationalitäten und Namen der Opfer sind nicht bekannt.