Kriminalisten bei Loxone: „Wir wollen automatisierte Häuser verstehen.“

16.März 2019

KOLLERSCHLAG. Eine automatische Haussteuerung gehört heute bei fast jedem Häuslbauer schon dazu. Vorwiegend sind es natürlich Gründe des Komforts, warum sich die Menschen für ein automatisiertes Haus entscheiden. Allerdings kann durch eine moderne Steuerung auch ungeahnter Zusatznutzen generiert werden: Ein automatisiertes Zuhause kann etwa helfen, Einbrecher wirksam fernzuhalten oder in die Flucht zu schlagen. Natürlich bietet die neue Technik aber Kriminellen auch neuartige Chancen, sich unerwünschten Zugang zum Haus zu verschaffen. Aber auch die Daten der Hausbewohner seien oft in Gefahr.

Ausbildung der Polizei

Deshalb trafen sich Beamte des Bundeskriminalamtes sowie der Landeskriminalämter Wien und Niederösterreich beim Smart-Home-Spezialisten Loxone in Kollerschlag zur Weiterbildung „Wir wollen erreichen, dass unsere Leute noch besser verstehen, wie Heimautomatisation im Hintergrund funktioniert. Das ist nicht nur wichtig für die Prävention von Verbrechen, sondern beispielsweise auch für die Spurensicherung an Tatorten“, erklärt der Leiter des LKA Niederösterreich, Omar Haijawi-Pirchner.

Neuer Schwerpunkt

Erst heuer wurde in der Abteilung IT-Sicherheit/Cyber Crime des Bundeskriminalamtes ein Schwerpunkt geschaffen, der sich mit IT-Sicherheit und Sicherheit im Zusammenhang mit Smart Homes beschäftigt. Deshalb verbrachten 20 Polizisten einen Schulungstag im Loxone Base Camp in Kollerschlag. „Es gibt viele Smart Home-Anbieter, aber Loxone setzt in Punkto Sicherheit besondere Zeichen und wird auch in Fachkreisen stets als Positivbeispiel erwähnt“, erklärt Haijawi-Pirchner die Gründe, warum man ins Mühlviertel zur Fortbildung reiste.

Loxone-Geschäftsführer Rüdiger Keinberger sieht in der Zusammenarbeit einen gegenseitigen Nutzen: „Die Kooperation mit der Polizei hat bei uns schon vor etwa fünf Jahren begonnen. Damals haben wir uns beim Landeskriminalamt Oberösterreich wichtige Ratschläge rund um die Sicherheit von Eigenheimen geholt. Jetzt können wir quasi umgekehrt die Polizei in ihrer Arbeit auf diesem Spezialgebiet unterstützen.“

Einbrecher verunsichern

Oft sind übrigens sichtbare Zeichen wie eine offensichtliche Alarmanlage oder Anzeichen, dass jemand im Haus ist, eine wirkungsvolle Hemmschwelle für Einbrecher . Ein Smart Home kann so etwas simulieren: „Ein Loxone-Haus ‚rockt‘, wenn ungebetene Gäste da sind. Das Licht beginnt zu blinken, die Jalousien fahren hoch, die Musikanlage wird zur hauseigenen Sirene. Es wird alles getan, damit die Täter vertrieben werden. Loxone-Sensoren können mit Hilfe eines einfachen Software-Bausteins als vollwertige Alarmanlage verwendet werden“, erklärt Keinberger.

Auch die Sicherheit von Daten spiele eine große Rolle: „Viele Leute wissen gar nicht, wie etwa Sprachsteuerung im Hintergrund funktioniert. Auch ein unachtsamer Umgang mit Passwörtern und Daten öffnet Verbrechern Tür und Tor. Da schützt nur Wissen und gute Aufklärung in der Bevölkerung!“, sagt Haijawi-Pirchner.

Der Loxone-Tag soll übrigens der Start für eine weiterführende Kooperation zwischen Polizei und dem Smart Home-Anbieter sein, bei der jeder vom Fachwissen des anderen profitieren kann.