In der Sperrzone von Tschernobyl und Fukushima
SANKT MARTIN. Harald Steinbichler besuchte die Katastrophen-Orte und hält einen Vortrag über die Gefahren der Atomkraft.
"Auch wenn es von Vertretern der Atomlobby jetzt vermehrt behauptet wird: Der Ausbau von Atomstrom ist keine Alternative für Kohle-, Öl oder Gaskraftwerke. Von einem Ausbau dieser Technologie aus der energiepolitischen Steinzeit gehen unvorhersehbare und nicht kontrollierbare Gefahren aus. Tschernobyl und Fukushima haben gezeigt, welche katastrophalen Folgen nukleare Unfälle haben können", sagt die grüne Bezirkssprecherin Ulrike Schwarz und lädt gleichzeitig zu einem Vortrag nach St. Martin ein.
Am Samstag erzählt der St. Martiner Harald Steinbichl in einem Fotovortrag mit dem Titel "Was bleibt nach dem Super-GAU?" über seine Besuche in Tschernobyl und Fukushima. Diese beiden Kraftwerkunfälle sind nur die bekanntesten Beispiele in einer langen Liste von Störfällen, die sich in den vergangenen 60 Jahren ereignet haben. "Die Frage der Entsorgung des Atommülls ist nach wie vor ungelöst, massive Umwelt- und Gesundheitsschäden in der Zukunft sind nicht ausgeschlossen. Daher ist ein Atommeiler, auch wenn oben kein CO2 herauskommt, keine Antwort auf die Klimakrise", so das Resümee des Mühlviertler Kraftwerks-Reisenden. Genau in diesem Bereich wollen die St. Martiner Atomkraftgegner Aufklärungsarbeit leisten.
In den Sperrzonen unterwegs
Harald Steinbichl hat sich in die Sperrzonen von Tschernobyl und Fukushima aufgemacht und gibt in seinem Vortrag mit Fotos und Erzählungen einen Eindruck aus dem Leben nach dem Super-GAU. "Es ist wichtig, uns mit diesen Bildern die Gefahren der Atomkraft in Erinnerung zu rufen. An Oberösterreichs Grenzen steht mit dem AKW Temelin ein enormes Risiko für unser gesamtes Bundesland. Im Falle einer Katastrophe wie in Tschernobyl könnte die unbewohnbare Zone bis ins Salzkammergut reichen", erklärt Michael Wöss von den Grünen St. Martin. Der Vortrag beginnt um 20 Uhr im Gemeindesaal. Der Eintritt ist frei.