Im Reparaturcafé: Verwenden statt verschwenden
Im Reparaturcafé werden kaputte Geräte von freiwilligen Bastlern wieder hergerichtet.
Zu einem besonderen Reparaturcafé lud die Volkshilfe Freistadt, die schon seit geraumer Zeit einmal im Monat in der "Wohnoase" in der Zemannstraße diesen Treffpunkt veranstaltet, bei dem man defekte Haushaltsgeräte von ehrenamtlichen Bastelprofis herrichten lassen kann. Volkshilfe-Geschäftsführerin Barbara Tröls bedankte sich daher beim "Mutter Erde"-Café vor zahlreichen Ehrengästen mit Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer und Umwelt-stadträtin Patricia Winkler an der Spitze gerade bei den vielen Helfern, die neben ihrem Können und Wissen regelmäßig auch viel Zeit und oft auch Material zur Verfügung stellen: "Das Reparieren von Dingen, die sonst vielleicht weggeworfen würden, ist ein wichtiger Schritt, einer enormen Ressourcenverschwendung entgegenzutreten. Und die Wichtigsten dabei sind die Bastler, die immer wieder fast Unmögliches zustande bringen und so auch entsprechendes Bewusstsein in der Bevölkerung erzeugen."
Zu viel landet im Müll
Fred Edlinger, Bereichsleiter der Volkshilfe-Shops, zeigte sich erfreut darüber, dass die diesjährige "Mutter Erde"-Kampagne die Reparaturcafés vor den Vorhang holt: "Viel zu viele Sachen, die man noch verwenden könnte, landen im Müll. Ich würde mir wünschen, dass das Schlagwort ‚Verwenden statt verschwenden’ in der Gesellschaft einen ähnlichen Stellenwert bekommt wie die ‚Friday for Future’-Initiative für den Klimaschutz." Schließlich bat Tröls einen besonderen, extra aus Wien angereisten Gast um seine Worte zum Thema. Sepp Eisenriegler, Buchautor ("Klimatrottel", edition a) und Reparaturexperte, gründete in Wien ein Reparaturcafé und führt ein Unternehmen, das sich auf das Richten alter Elektrogeräte spezialisiert hat. Eisenriegler, der ursprünglich AHS-Lehrer für Englisch und Geografie war, entdeckte schon bald seine Leidenschaft für die Schonung von Ressourcen, gab seinen Lehrerberuf auf und konzentrierte sich ganz auf eine umweltverträgliche Kreislaufwirtschaft. Als Experte war er auch in die Entstehung einer EU-Richtlinie eingebunden, die ab 2025 strenge Maßstäbe wie etwa längere Haltbarkeit und einfachere Reparaturmöglichkeiten für bestimmte Produkte festschreibt. "Produkte werden heute oft so konstruiert, dass sie nach einer bestimmten Zeit vermeintlich kaputt sind", beklagte Eisenriegler. "Aber wir müssen beim Konsumenten generell ein Bewusstsein für die Verschwendung von Ressourcen schaffen: Da wird beispielsweise extra eine Waschmaschine mit Energiespartaste gekauft, das Bügeleisen danach ist aber der große Stromfresser." Der Experte sieht letztlich in der Ressourcenverschwendung ein größeres Problem als in der viel diskutierten Plastikverpackung – "wobei ich dieses nicht verniedlichen will".
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