Die Hopfenernte im Mühlviertel fiel heuer in Menge und Qualität besonders gut aus
Einen Mengenrekord verkündeten die Mühlviertler Hopfenbauern bei der heurigen Hopfenbonitierung in Neufelden. Und auch die Qualität kann sich sehen lassen: 100 Prozent der Proben wurden mit der Note 1 bewertet. Insgesamt „bedelten“ die Hopfenbauern 320 Tonnen des grünen Goldes von den Reben. „Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 15 Prozent“, sagte Genossenschafts-Geschäftsführer Manuel Starlinger anlässlich der Hopfenbonitierung im Haus der Hopfenbaugenossenschaft. Auch mit den im Labor ermittelten Alpha-Werten ist man sehr zufrieden.
Ein gutes Hopfenjahr
Obmann Josef Reiter, Hopfenbauer in St. Peter/Wimberg, blickte ebenfalls zufrieden auf die heurige Ernte: „Wir freuen uns über die große Menge. Vor allem die Sorte Magnum hat heuer gute Erträge gebracht. Im Vorjahr hat diese geschwächelt.“ Dem Wachstum des Hopfens kam schon der Frühling sehr zugute: „Wir hatten einen kühlen Frühling und anders als im Vorjahr setzte keine Frühblüte ein. Das ist im Hopfenbau ein großer Vorteil“, erklärte der erfahrene Hopfenbauer. Über die ganze Wachstumsperiode verzeichnete man außerdem genügend Regen. Vor allem Juli und August gelten als wichtigste Hopfenmonate: „Wenn ich meine Kollegen in dieser Zeit besuchte, merkte ich schon, dass keiner mürrisch war. Das stimmte mich zuversichtlich“, erklärte Reiter. Die langjährige Erfahrung ließ den Obmann recht behalten. Auch der Schädlingsdruck war heuer überschaubar. „Wir haben bis Ende September geerntet und immer noch grüne Dolden erhalten. Das ist schon ein Zeichen von guter Qualität“, gab Reiter der Bonitierungskommission mit auf dem Weg, ehe diese zur Tat schritt.
Zufriedene Brauer
Durchaus zufrieden zeigten sich auch die Brauer, die aus ganz Österreich zur Hopfenbonitierung anreisten. „Gut gehopfte Biere sind eine Leidenschaft von mir. Deshalb liebe ich auch den Hopfen aus dem Mühlviertel so. Man kann nämlich durchaus auch spezielle Biere aus heimischen Hopfensorten brauen“, sagte Andreas Urban, Braumeister bei Schwechater und Präsident des Österreichischen Brauerbundes. Auch Johann Jäger von der Brauunion – übrigens Stammgast bei Hopfenbonitierungen im Mühlviertel – stellte den Bauern ein gutes Zeugnis aus: „Ich bin vor allem froh, dass die Menge stimmt. Denn so können wir vielleicht sogar wieder etwas einlagern. Das war in manchem Jahr schon schwieriger.“
Beständige Qualität
Überhaupt habe sich das Bild des heimischen Hopfens auf dem Markt sehr gedreht. Der Humulus lupulus aus dem Mühlviertel sei beliebter denn je. Vorsichtig deutete Jäger an, dass sich das in naher Zukunft auch im Preis niederschlagen könnte. Die Hürde von zehn Euro pro Kilo könnte so bald übersprungen werden, hoffen Josef Reiter und seine Berufsgenossen. Ganz selbstverständlich verwenden auch die Mühlviertler Brauereien nur heimischen Hopfen: „Wir haben hier das größte Anbaugebiet Österreichs. Das ist für uns Brauer natürlich super, den Rohstoff, das Gold des Bieres, direkt vor der Haustüre zu haben. Wir sind total stolz auf unsere Bauern, die einen so tollen Hopfen anbauen. Das erlaubt uns, Biere zu brauen, die aus 100 Prozent heimischen Rohstoffen bestehen“, sagte Peter Krammer, Chef der Brauerei Hofstetten und Obmann des Vereins Bierviertel.
Video: Die Hopfenbonitierung in Neufelden
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Hopfen und Malz - Gott erhalt's!
Gibt es doch nichts schöneres, als wenn Bauern und ihre Verarbeiter, gemeinsam zufrieden sind mit der Ernte.