Gesundheitszentrum wird kräftiger Impuls für Schwertberger Ortskern
SCHWERTBERG. Gemeinde und Neue Heimat präsentierten am Freitag Zehn-Millionen-Bauprojekt für Ärzte, Nahversorger und betreubare Wohnungen auf dem derzeitigen Bauhofgelände.
Zehn Millionen Euro wird die Wohnbaugesellschaft Neue Heimat in den kommenden vier Jahren in ein Gesundheitszentrum mit Nahversorger und betreubaren Wohnungen im Ortszentrum von Schwertberg investieren. Das gaben Bürgermeister Max Oberleitner (VP) und Neue-Heimat-Direktor Robert Oberleitner – die beiden sind nicht verwandt – am Freitagvormittag beim offiziellen Projektstart bekannt. „In Schwertberg wird momentan so viel gebaut wie noch nie. Aber dieses Projekt ist die Krönung unserer derzeitigen Aktivitäten, weil es für die Ortsentwicklung von enormer Bedeutung ist“, sagte der Schwertberger Bürgermeister über das 300 Meter vom Marktplatz entfernte Bauvorhaben.
Standort für den viergeschossigen Bau ist der derzeitige Gemeinde-Bauhof in der Schacherbergstraße. Dieser soll ab kommendem Jahr beim Altstoffsammelzentrum Poneggen neu errichtet werden. „Sobald der Bauhof im Sommer 2021 fertig ist, wird die Neue Heimat mit dem Abriss des alten Bauhofs beginnen und sofort mit dem Neubau starten“, kündigte am Freitag Max Oberleitner an. Der Gemeinde sei es wichtig, dass im Zentrum keine Bauruinen entstehen, deshalb werde ein genau getakteter Bauzeitplan erarbeitet.
„Wir stehen schon mitten in der Projektentwicklung“, sagte Neue-Heimat-Chef Oberleitner. Im Frühjahr werde ein Architektenwettbewerb durchgeführt, dann könne man schon mehr zum künftigen Erscheinungsbild sagen. Die Eckdaten stehen allerdings schon jetzt fest: Von der Gesamt-Nutzfläche von 5500 m² soll ein Geschoss für Nahversorger reserviert sein, ein weiteres für Ärzte und Gesundheitsdienstleister (Physiotherapie, Logotherapie, etc.). Dazu will man etwa 25 Wohneinheiten für altersgerechtes Wohnen schaffen. Eine Bushaltestelle direkt vor dem Gebäude soll die Anbindung an den öffentlichen Verkehr sicherstellen. Dank eines auf 80 Jahre laufenden Baurechtsvertrags müsse die Gemeinde keinen einzigen Cent investieren und bleibe zudem Eigentümerin des Grundstücks, betonte Max Oberleitner.
Maßnahme gegen Ärztemangel
Kernstück des Bauvorhabens sind die geplanten Räumlichkeiten für niedergelassene Ärzte. „Unsere derzeit im Ort tätigen Hausärzte sind älter als 60 Jahre und werden in den kommenden Jahren in Pension gehen“, sagt der Bürgermeister. Mit dem Gesundheitszentrum will die Gemeinde möglichen Nachfolgern ein attraktives Raumangebot für eine Gemeinschaftspraxis machen. Auch mit mehreren Fachärzten sei man bereits in Kontakt. „Wir gehen praktisch in Vorleistung. Natürlich kann jeder Arzt frei entscheiden, wo er seine Ordination betreiben will.“ Das Projekt sei zudem geeignet, sich als Standort für ein Primärversorgungszentrum (PVZ) zu qualifizieren. Laut Gesundheitsplanung des Landes soll in jedem Bezirk Oberösterreichs ein solches PVZ installiert werden.
Die verbleibenden eineinhalb Jahre bis zum angestrebten Baubeginn wollen Gemeinde und Neue Heimat nutzen, um zu klären, welche Geschäfte man im Gesundheitszentrum ansiedeln will. Der Bedarf nach einem Nahversorger im Ortskern sei jedenfalls groß. Max Oberleitner: „Wir wollen bewusst Branchen ansiedeln, die uns in Schwertberg noch fehlen.“ Bei allen Aktivitäten wolle man das Ziel im Auge behalten, durch das Gesundheitszentrum den Ortskern langfristig mit Leben füllen.