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Gesichtsschutz aus dem 3D-Drucker bewirkte Gutes für Kinder-Therapiezentrum

Von Bernhard Leitner   30.Juni 2020

Schutzbekleidung und Gesichtsschutz waren bekanntlich Mangelware während des Aufflammens der Corona-Epidemie Ende März in Österreich. Beschäftigte im Gesundheitswesen, aber auch des Einzelhandels sollten besonders geschützt werden - bei zunehmend knapperem Angebot. In dieser Zeit hatte der Waldviertler Markus Haselböck die Idee, mit seinem 3D-Drucker Gestelle für „Face Shields“ zu produzieren. Ein Vorhaben, das alsbald weite Kreise ziehen sollte: Bis zu 50 Freiwillige folgten Haselböcks Aufruf auf sozialen Medien, sich an der Produktion zu beteiligen. Im engeren Führungsteam der „Austrian Filament Mechanics“, wie sich die Gruppe nennt, ist auch der Perger Peter Wastl vertreten. 

Mehr als 23.000 Stück des Gesichtsschutzes haben die 3D-Drucker bis jetzt produziert und gegen freiwillige Spenden vorwiegend in Ostösterreich ausgeliefert. Die Initiative bewirkte in mehrfacher Hinsicht Gutes, schilderte Haselböck bei einem Besuch des Therapiezentrums Waldhausen: „Wir konnten sozial tätigen Institutionen zu fairen Preisen mit dringend notwendigen Schutzgütern ausstatten.Außerdem können wir nun den Erlös an ausgewählte Organisationen übergeben.“ 

Eine dieser Organisationen ist das Therapiezentrum Waldhausen im Strudengau. An die 100 Kinder mit Beeinträchtigung erhalten in der von einem Verein betriebenen Einrichtung dringend notwendige Therapien und Fördermaßnahmen in der Nähe ihres Wohnorts. „Früher mussten die Familien aus der Region weite Wege auf sich nehmen, um ihren Kindern die erforderliche Unterstützung geben zu können. Jetzt können wir vor Ort hochwertige Betreuung und Therapie anbieten“, sagt Maria Klammer, umtriebige Obfrau des Therapiezentrum-Elternvereins. Über den Lions Club Perg-Machland, in dem Peter Wastl Mitglied ist, wurde die Schiene zwischen den „Filament Mechanics“ und dem Therapiezentrum gelegt. Vergangene Woche überreichte eine Abordnung der 3D-Druckerinitiative einen Scheck im Wert von 5.000 Euro an das Therapiezentrum überreichen. Mit dem Geld wird für den Garten ein behindertengerechtes Freizeitgerät gekauft. „Für uns ist diese Spende ein bisschen wie Weihnachten im Juni“, sagt Zentrumsleiterin Gabriella Sebökne Szabo. Sie hatte während der ersten Corona-Welle übrigens selbst die Schutzschilder von Haselböck für ihr Team bestellt.

Finanzielle Unterstützung kann das Therapiezentrum auch weiterhin brauchen. Der Ausbau um ein Ambulatorium vor zwei Jahren muss noch ausfinanziert werden - aktuell sind 280.000 Euro offen.

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