Geburt im Familienauto, direkt vor dem Elternhaus
SCHÖNAU IM MÜHLKREIS. Papa und Rotkreuz-Team assistierten bei ungewöhnlicher Geburt
Es ist alles gut gegangen – wenngleich die Umstände jener Geburt, die sich kürzlich in Schönau ereignete, alles andere als geplant waren. Es war knapp vor vier Uhr in der Früh als in der Ortsstelle des Roten Kreuzes in Unterweißenbach ein Rettungsteam angefordert wurde. Es gehe um eine Geburt. Nachsatz: „Der Kopf ist schon sichtbar.“
Zu diesem Zeitpunkt saß die werdende Mutter Anna Lengauer am Beifahrersitz ihres Autos direkt vor dem Haus der Familie in Schönau. Bereit, in das Krankenhaus zu fahren. Doch so weit sollte es gar nicht kommen. „Ich habe dann zu meinem Mann gesagt, das geht sich nicht mehr aus“, blickt sie auf die turbulenten Momente jener Nacht zurück. „Wir konnten nicht einmal mehr zurück ins Haus. So eilig hatte es Joris“, berichtet Vater Robert, der somit ungeplant zum Geburtshelfer wurde. „Ich war überglücklich und heilfroh, als ich dann das Blaulicht des Rettungswagens sah.“
Das Unterweißenbacher Rotkreuz-Team traf fast zeitgleich mit der Geburt ein und hörte schon das Weinen. „Das war eine große Überraschung, aber auch eine Riesen-Erleichterung“, erzählt Jonas Hölzl, einer der eintreffenden Rettungssanitäter. Schon auf der Hinfahrt habe er mit seinem Kollegen Thomas Hochstöger den Ablauf besprochen und die Aufgaben verteilt, weshalb vor Ort dann alles richtig schnell ging: „Wir haben den Kleinen gleich einmal gut eingewickelt, abgenabelt, uns um die Mutter gekümmert und beide in das warme Rettungsauto gebracht“. Nach der Kontrolle durch ein ebenfalls verständigtes Notarztteam ging es für Mutter Anna und Sohn Joris ins Krankenhaus nach Linz.
„Eine Geburt im Rettungsdienst ist etwas ganz Besonderes, eine im PKW noch viel mehr. Ein unvergessliches Erlebnis“, sind sich Rettungssanitäter Thomas und Jonas einig. Besonders auch für Praktikantin Alexandra Gallistl - für sie war es nämlich der erste Praktikumsdienst überhaupt im Roten Kreuz.
Besuch auf der Dienststelle
Eine Woche nach der Geburte stattete die nun vierköpfige Familie auf Einladung des Roten Kreuzes Unterweißenbach dem bei der Geburt assistierenden Rettungsteam einen Besuch ab. Mit dabei war auch Moritz, der dreijährige Bruder von Joris: Er war höchst begeistert von der Dienststelle und vor allem dem Rettungsauto, das er aus nächster Nähe besichtigen durfte. Mehr noch: Er half gleich mit bei den Vorbereitungen für die in der Dienststelle anstehende Fortbildung am selben Abend
Sehr nett von dem Sanitäter, dass er einen Mutterkuchen gebacken hat!
Wenn man beim lesen die Worte: "Das geht sich nicht mehr aus" hören kann.
Hallo Joris! Dir und Deiner Familie wünsche ich ein glückliches und sorgenfreies Leben!