Freistadt bringt sich für HTL-Bauprogramm der Regierung in Stellung
FREISTADT. Eine Erweiterung der bestehenden HTL wäre mit überschaubarem finanziellen Ausbau möglich.
Dass die Bundesregierung auf dem Gebiet der Digitalisierung eine Ausbildungs- und Schuloffensive plant, ließ Freistadts Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer sowie den Direktor der BHAK/HTL Freistadt, Johannes Peherstorfer, hellhörig werden. Alleine in Oberösterreich sollen demnach in den kommenden Jahren mindestens 800 neue technische Ausbildungsplätze geschaffen werden - unter durch die Errichtung einer HTL mit Schwerpunkt Digitalisierung.
In Freistadt will man sich nun in Position bringen, um für das Investitionsprogramm der Bundesregierung in der ersten Reihe zu stehen. Denn die HTL Freistadt, so der einhellige Tenor in der Bezirkshauptstadt, würde perfekte Voraussetzungen für eine Erweiterung bieten. „Aktuell bilden wir in unserer HTL pro Jahrgang eine Klasse mit Schwerpunkt Wirtschaftsingenieurwesen aus. Potential gäbe es jedoch für wesentlich mehr Ausbildungsplätze“, sagt Direktor Peherstorfer. Zumal dieser Ausbau vergleichsweise günstig umzusetzen wäre: „Unser Schulgebäude bietet einige räumliche Ressourcen für eine Erweiterung. Ein etappenweiser Ausbau ohne großartige bauliche Maßnahmen wäre also möglich.“
Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer bringt ihrerseits den großen Bedarf an technischen Ausbildungsplätzen im Großraum Freistadt in die Diskussion ein. Sie will sich daher auf politischer Ebene für den Ausbau der HTL stark machen: „Viele hervorragende Unternehmen in unserer Region sind vom Fachkräftemangel in den Technik-Berufen betroffen. Wir müssen es schaffen, mehr Jugendliche für diese Jobs zu begeistern.“ Die Bemühungen hierfür müssten bereits in der Volksschule ansetzen, wo Kinder möglichst früh die Faszination von Technik und Naturwissenschaften erleben sollen. „In weiterer Folge muss es aber auch ein entsprechendes Bildungsangebot in der Region geben. Unsere HTL-Klasse ist eine gute Basis, mit Blick in die Zukunft jedoch zu wenig. Ein Ausbau mit neuen Schwerpunkten wäre eine große Bereicherung für die gesamte Region.“
Die neue HTL für Digitalisierung sollte im Zentralraum entstehen, damit die Erreichbarkeit möglichst für alle Oberösterreicher gleichermaßen gegeben ist.
Die Errichtung in einem Randbezirk ist nicht sinnvoll, da der Besuch für einen Teil der Schüler zu umständlich und zeitaufwändig wäre.