Frauenpower bei den Mühlviertler Paragleitern
Karin Stirmayr flog bei der Clubmeisterschaft des 1. Mühlviertler Gleitschirmvereins allen Männern davon und eroberte den Tagessieg.
Nicht die Hitze, sondern eine Frau brachte bei der heurigen Clubmeisterschaft des 1. Mühlviertler Gleitschirmvereins „Hang Loose“ die Männer ordentlich ins Schwitzen. Gewann doch erstmals in der fast 30-jährigen Geschichte des Vereins mit Karin Stirmayr aus Gramastetten eine Vertreterin des angeblich „schwachen Geschlechts“ den traditionellen Wettkampf. Dieser findet seit Anfang der 1990-er Jahre jedes Jahr an unterschiedlichen Orten statt. War am Anfang noch das heimische Mühlviertel der Austragungsort, wechselte man später auf den Krippenstein und nach Gosau. Seit einigen Jahren ist das Herndleck in Ternberg die bevorzugte Location für den vereinsinternen Leistungsvergleich.
Wie jedes Jahr mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zuerst einige Gipfel der Umgebung wie den Schoberstein, die Hohe Dirn oder das Dürre Eck oberhalb von Molln erreichen und dann den Landekreis neben der Enns möglichst nahe am Mittelpunkt treffen. Extrapunkte gab es für die weiter entfernt liegenden Wendepunkte Hohe Nock und den Schrocken in Hinterstoder. Wer diese ansteuerte, riskierte allerdings, nicht mehr zum Landesplatz zurück zu kommen und damit wertvolle Landepunkte zu verlieren.
Karin Stirmayr meisterte alle diese Herausforderungen am besten und ließ ihren männlichen Konkurrenten das Nachsehen. Sie kannte kein Erbarmen und verwies mit einer tollen fliegerischen und taktischen Leistung Gerhard Steininger aus Ottensheim und Clubpräsident Hans Stirmayr (im Zivilleben der Ehegatte der Meisterfliegerin) auf die restlichen Stockerlplätze. Zumindest in der Gästeklasse gab es mit dem Ennstaler Willi Hinterplattner einen männlichen Sieger, was vielleicht aber auch nur daran lag, dass dort keine Frau am Start war.