Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Er hilft seinen Kollegen nach schwierigen Einsätzen

14.Mai 2021

Plötzliche Todesfälle, schwer verletzte Kinder, erfolglose Wiederbelebungen, persönlich bekannte Unfallopfer oder unvorhersehbare Schicksalsschläge: Wenn Einsätze manchmal tragisch enden, sind Rotkreuz-Mitarbeiter wie Christoph Kaindl für die Kollegen zur Stelle und helfen, solche traumatischen Situationen zu verarbeiten.

Samstagnachmittag an der Rotkreuz-Dienststelle Walding: Christoph Kaindl (40) und seine Kollegen sitzen im Aufenthaltsraum und besprechen Alltagsdinge. Heute ist ein ruhiger Tag. Zwei Krankentransporte und eine Dialysefahrt standen bisher an. Was der Tag noch bringt, wissen er und die anderen Mitarbeiter noch nicht. "Wenn wir unsere Roten Jacken anziehen und helfen, gibt es auch immer wieder stressige Tage", sagt Kaindl, der sich seit 1999 im Rettungsdienst engagiert.

Kein Wunder: Die Dienststelle liegt direkt an der Bundesstraße B127, auf der jeden Tag tausende Pendler aus dem Mühlviertel nach Linz und wieder nach Hause unterwegs sind. Zusätzliche Verkehrs-Hotspots sind die Mühlkreisbahn-Strecke oder die B131 Richtung Eferding. Oft passieren hier Unfälle, und häufig können diese tragisch enden. Wenn trotz allem jede Hilfe zu spät kommt, können für Rotkreuz-Mitarbeiter belastende Situationen entstehen.

Vertrauen und zuhören

Selbstvorwürfe, Zweifel oder aufwühlende Bilder prägen dann diese Momente. "Gemeinsam das Erlebte zu reflektieren hilft", sagt Kaindl, der 2004 die Ausbildung zum "SvE-Peer" (Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen) machte. Kaindl hilft Kollegen, die mit schwer zu verarbeitenden Bildern von Einsätzen zurückkehren. Er koordiniert auch die weiteren "SvE-Peers" im Bezirk Urfahr-Umgebung. "Im Vorjahr hatte ich fünf oder sechs Gespräche", erzählt der als selbstständiger Immobilienverwalter tätige Rettungssanitäter. Vertrauen, Einfühlungsvermögen und die Kunst des Zuhörens spielen dabei eine große Rolle.

Christoph Kaindl ist einer von insgesamt 22.000 freiwilligen Rotkreuz-Mitarbeitern in Oberösterreich. Im Mühlviertel ist das Rote Kreuz Oberösterreich mit 28 Dienststellen vertreten. Um allen Anforderungen der Zukunft nachzukommen und die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, sucht das Rote Kreuz Oberösterreich derzeit freiwillige Mitarbeiter. "Egal, ob im Rettungsdienst, im Besuchsdienst, bei Essen auf Rädern, in einem unserer Rotkreuz-Märkte oder in der Arbeit mit Jugendlichen: Wir haben die passende Jacke für jeden", sagt der oberösterreichische Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger.

Mehr über die Freiwilligen-Arbeit im Roten Kreuz finden Sie auf www.passende-jacke.at oder erfahren Sie unter Tel.: 0732/7644-157.

copyright  2024
25. April 2024