Ein Mühlviertler und seine holländischen Fans
SANKT PETER. "Gut gekämpft, aber überhastet": Ein wenig Geduld fehlte Daniel Allerstorfer auf einen Top-7-Platz bei der Judo-WM.
"Ich hab gut gekämpft, war in der entscheidenden Situation aber zu überhastet", so lautete Daniel Allerstorfers Resümee nach seinem Achtelfinal-Einzug in Budapest. Nach Freilos sowie einem sehenswerten Ippon-Sieg über Enej Marinic (SLO) sowie einem Harai-goshi bekam es Allerstorfer in der Runde der besten 16 mit dem als Nummer vier gesetzten Gela Zaalishvili (GEO) zu tun.
Kleine "Panikreaktion"
Als der Georgier an den Körper kam, reagierte Allerstorfer mit einem O-uchi-gari, was Zaalishvili aber in einen Konter ummünzen konnte. "Das war eine kleine Panikreaktion", analysierte der 28-Jährige, der bis dahin seinen griffstarken Gegner gut neutralisiert hatte. Das sah auch Yvonne Bönisch so. "Dani war gegen Mitfavorit Zaalishvili der bessere Kämpfer, er hätte den Georgier mit aller Ruhe zum dritten Shido zwingen können. Die Sensation war greifbar, aber am Ende fehlte ein bisschen das Selbstvertrauen, er hat voreilig gehandelt und wurde prompt bestraft", sagte Österreichs Teamchefin.
Während es für das Olympia-Team jetzt mit den Vorbereitungslagern in der Slowakei und Kroatien ernst wird, steht für Allerstorfer nach seinem Jahreshöhepunkt WM eine kleine Wettkampfpause bevor.
Niederländische Fans
Das wäre eine gute Gelegenheit, um einigen jungen Fans in den Niederlanden eine Botschaft zu schicken. Genauer gesagt kommen diese aus dem Hause von Ex-Weltmeister Dennis van der Geest. Der Olympia-Dritte von Athen 2004 moderiert mittlerweile die Kämpfe für die IJF-Übertragung. "Meine Kinder, sie machen auch Judo, sind Fans von Allerstorfer", erzählte der 45-Jährige den Zusehern während Danis Auftaktkampf. Van der Geest hat drei Kinder: Bjorn, Finn und Töchterchen Deza. "Sie fragen mich immer, wie Allerstorfer gekämpft hat." Allerstorfer erfuhr nach seiner Rückkehr aus Budapest von seinen jungen Fans in den Niederlanden. "Das freut mich. Ich habe mir Dennis schon auf Instagram herausgesucht, wahrscheinlich schicke ich ihnen demnächst was", sagte der Mühlviertler.