Ein Dorfladen als Ort der Begegnung
ST. JOHANN AM WIMBERG. Gemeinde und Bürger sind auf der Suche nach einem Nahversorger-Konzept mit Zukunft
Als vor einem Jahr das letzte Geschäft im Ort zusperrte, ging damit nicht nur die Versorgung mit Gütern verloren, sondern auch ein wichtiger Treffpunkt und Teil eines lebendigen Ortszentrums. Wie in vielen Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern ist die Suche nach einem Nachfolger alles andere als einfach. Und dennoch wollen sich die "Hansinger" mit der jetzigen Situation nicht ohne Weiteres zufriedengeben.
In einem "Agenda-21-Follow-up-Prozess" stehen die Themen Nahversorgung und Treffpunkt im Ort ganz oben auf der Tagesordnung. Eine gesicherte, barrierefreie Nahversorgung sei nicht nur für die Autonomie älterer Menschen wesentlich, sondern auch für junge Erwachsene. "Der Ort, in dem ich lebe, sollte lebendig sein. Dazu gehört für mich ein Geschäft als Ort der Begegnung. Persönlich würde ich mir ein Geschäft wünschen, das Wert auf biologische und regionale Produkte der Landwirtschaft aus der Umgebung legt", begründet Doris Peherstorfer ihr Engagement als junge Erwachsene für das Thema.
In St. Johann wird nun ein breit getragenes Gesamtkonzept für einen Dorfladen entwickelt. Jedem soll klar sein, dass es um mehr als einen Ort zum Einkaufen geht. Wichtig ist dem Projektteam rund um Bgm. Albert Stürmer die Kooperation mit regionalen Direktvermarktern, lokaler Gastronomie und Vereinen. Um den veränderten Lebensgewohnheiten gerecht zu werden, ist auch die Auseinandersetzung mit digitalen Technologien – Stichwort Online-Shop – Teil der Lösungssuche.
Dem Projektteam ist bewusst, dass es den Rückhalt der Bevölkerung und kreative Ideen braucht, damit das Geschäft erfolgreich sein kann. Der erste Schritt führte daher nach Eidenberg und Kaltenberg, wo jeweils ein von Bürgern gegründeter Verein das Geschäft im Ort betreibt. An diesen Initiativen soll sich auch das Modell in St. Johann orientieren.
Weil man nie genug Unterstützer um sich scharen kann, lädt das Projektteam alle Hansinger zum Mitentwickeln ein. Interessierte können sich unter gemeinde@stjohannamwimberg.at oder telefonisch (07217 / 7155) melden.