Drei Grand Slams in nur fünf Wochen für Allerstorfer

Von OÖN   12.Februar 2019

Es war ein Saisonstart, der sich gewaschen hat: Vor 13.000 Zuschauern zog Judoka Daniel Allerstorfer beim Grand Slam in Paris, dem stimmungsvollsten Judo-Turnier der Welt, in das Achtelfinale ein, in dem gegen den japanischen Olympia-Zweiten Hisayoshi Harasawa Endstation war. Trotz der Klasse seines Gegners war das Schwergewicht aus St. Peter am Wimberg nicht zufrieden. "Schließlich brauche ich Punkte für die Olympia-Qualifikation und in den nächsten Wochen wird es in der gleichen Tonart weitergehen", sagt Allerstorfer mit Blick auf den Wettkampfkalender. Dieser weist zum Saisonstart nämlich gleich drei Grand Slams – auf Paris folgen Düsseldorf und Ekaterinburg (Rus) – innerhalb von fünf Wochen aus. Geballtes Programm also.

Inflationäre Entwicklung

Während die einstige Vorbild-Sportart Tennis bei ihren vier Grand Slams blieb, ist deren Anzahl im Judo in den vergangenen Jahren auf sechs angewachsen. Allerstorfer ist über die inflationäre Entwicklung geteilter Meinung. "Prinzipiell finde ich, dass es zu viele Turniere gibt. Auf der anderen Seite sind sechs Grand Slams auch sechs Chancen auf fette Punkte." Mit den European Games in Minsk, bei denen es auch um EM-Medaillen geht, sowie der als Olympia-Generalprobe ausgetragenen WM in Tokio stehen heuer zwei Großereignisse ins Haus. Nicht zu vergessen die zehn Grand-Prix-Turniere verteilt über den Globus. Um sich nach Rio 2016 auch für die Sommerspiele nächstes Jahr in Tokio zu qualifizieren, heißt das für Allerstorfer vor allem eines: viel reisen. An das Leben aus dem Koffer ist der Mühlviertler längst gewöhnt. Insbesondere in der Vorweihnachtszeit verbringt Österreichs Team schon fast traditionell drei bis vier Wochen am Stück zum Trainieren in Japan. Freilich, weil dort die Masse und Dichte an starken Sparring-Partnern besonders hoch ist. Zu Jahresbeginn folgten Trainingslager in Straßwalchen, Linz, Mittersill und zuletzt Köln. Insofern kam der Saisonstart für den Kämpfer des UJZ Mühlviertel keinen Tag zu früh: "Der Hunger auf die Grand Slams ist groß." In Düsseldorf darf es dann ruhig etwas mehr sein als das Achtelfinale.