Die Mühlviertler Gotikstraße: Ein touristischer Schatz wird neu entdeckt
KEFERMARKT. Digitale Werkzeuge schaffen neue Zugänge für eine prägende Epoche des Mühlviertels
Sie sind so allgegenwärtig, dass sie im Alltag oft schon übersehen werden: Seit 25 Jahren erinnern die braunen Hinweistafeln "Gotikstraße" daran, dass es im Unteren Mühlviertel so viele gotische Kunstwerke und Gebäude gibt wie sonst kaum wo in Österreich: von Königswiesen über Bad Zell, Wartberg und St. Michael ob Rauchenödt bis zur Pfarrkirche Kefermarkt mit ihrem berühmten Flügelaltar. Auch etliche Burgen und Schlösser sowie Bürgerhäuser in Freistadt haben ihren Ursprung in der Epoche der Gotik.
Dieser bauhistorische Schatz wird nun touristisch wieder stärker aufgegriffen. Auf Initiative des Tourismusverbandes Mühlviertler Alm Freistadt, der LEADER-Regionen Mühlviertler Kernland und Mühlviertler Alm sowie mehreren Gemeinden und Pfarren wurde ein Konzept zur "Reaktivierung und Erweiterung der Mühlviertler Gotikstraße" erstellt. Mehrere Arbeitskreise loteten Möglichkeiten aus, wie man den "Schatz der Gotik" für die Bevölkerung und vor allem für die Besucher besser erlebbar machen könnte.
An welchen Schrauben soll gedreht werden, um das Interesse für Gotik zu wecken? Vor allem setzen die Beteiligten auf eine digitale Aufbereitung mit zeitgemäßen Vermittlungstechniken. Großes Potenzial schlummert demnach auch in der Verknüpfung von spirituellen und weltlichen Themengebieten, sowie im Aufbau einer Datenbank mit Bildern, Videos und Fachliteratur. Eine wichtige Zielgruppe stellen dabei Familien mit Kindern dar.
Stefan Wunderle, Geschäftsführer des Tourismusverbands Mühlviertler Alm Freistadt, verspricht sich von einem zeitgemäß vermittelten Architekturtourismus einige touristische Möglichkeiten für die Mühlviertler Hügelwelt: "Wenn wir diesen zeitgemäßen Zugang in der Vermittlung schaffen, können wir in einem nächsten Schritt das Thema Gotik noch stärker als bisher inszenieren und damit ganzjährig zusätzliche Gäste für das Mühlviertel begeistern."
Die Bemühungen sollen dabei nicht an der Staatsgrenze haltmachen. Die Erweiterung der Gotikstraße nach Südböhmen ist ein weiteres Element der Bestrebungen. Hierzu wurden gemeinsam mit der südböhmischen Tourismuszentrale, dem Bistum Budweis und der Universität Budweis Möglichkeiten einer Kooperation erörtert. Demnach besteht auch in Tschechien der Wille zur Zusammenarbeit. Die bisher gesammelten Projektideen sollen in den kommenden Jahren in einem "Interreg"-Projekt verwirklicht werden. Interesse an einer Mitarbeit bekundeten neben den Gemeinden und Pfarren auch die Landeskulturdirektion, der OÖ Tourismus sowie die Diözese Linz.
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