Der Elch ist ein seltener Besucher im Mühlviertel
MÜHLVIERTEL. Elche wandern im Grünen Band Europas.
Eine seltene, aber dennoch nicht ganz ungewöhnliche Beobachtung gelang Wolfgang Sollberger, Leiter des Natura-2000-Infozentrums am Grünen Band Europa des Naturschutzbundes Oberösterreich. Anfang Jänner entdeckte er im Europaschutzgebiet Maltsch und Freiwald die Trittspuren von zwei Elchen im frischen Neuschnee. Elche leben nicht nur im hohen Norden, sondern auch in Mitteleuropa.
In Südböhmen gibt es ein kleines Elch-Vorkommen. Von dort wechseln ab und zu Tiere auch ins angrenzende Mühlviertel. Der Eurasische Elch ist eines der größten Landsäugetiere in Europa, mit einer Schulterhöhe von bis zu zwei Metern die größte Hirschart weltweit. In Mitteleuropa vorkommende Elchbullen werden rund 400 Kilo schwer, Elchkühe etwa 300 Kilo. Nur die Elchbullen tragen ein Geweih. Die tschechische Elch-Population stellt das südlichste Vorkommen dieser Hirschart in Europa dar.
Als kleine, relativ isolierte Population, welche mehrere Hunderte Kilometer vom nächsten dauerhaften Elchvorkommen entfernt liegt, ist sie stark gefährdet und auf einen genetischen Austausch mit anderen Elchen angewiesen. Neben der großen Entfernung stellen vor allem die Zerschneidung der Landschaft und Verbauung zusehends ein Problem dar. Die seltene Beobachtung im Europaschutzgebiet Maltsch und Freiwald unterstreicht die Bedeutung des Grünen Bandes Europa, dem Grenzbereich zum Ostblock, als Lebensraum und Wanderkorridor für Wildtiere.
Von der Maltschquelle am Viehberg bis zur Mümdung in die Moldau in Budweis ist das Tal der Maltsch ein sehr schönes Wohn-,Wander- und Radgebiet.
Der ehemalige "Eiserne Vorhang" hat diesen Naturraum bewahrt und so finden Fotografen, Schwammerlsucher und Erholungsbedürftige zu jeder Jahreszeit was für sich.
Nicht nur fremde kommen zu uns, sondern auch Tiere wegen der offenen grenzen. Nur, daß die Tiere harmloser sind.
Schöne große Tiere, bereichern das Mühlviertel daneben zu stehen ist man wie ein Zwerg.