Das letzte große Fest des Schlägler Abtes
SCHLÄGL. Nach 30 Jahren wird im Stift Schlägl ein neuer Prälat gewählt.
Es war ein bewegtes Jahr im Oberen Mühlviertel, als der damals 42-jährige Martin Felhofer von seinen Mitbrüdern zum Abt des Stiftes Schlägl gewählt wurde. Er sprang für seinen erkrankten Vorgänger Florian ein. Die anstehenden Pfingstfeierlichkeiten werden das letzte große Kirchenfest sein, das Felhofer als Abt des Chorherrenstiftes leiten wird. An seine Anfangszeit erinnert sich der gebürtige Schlägler gerne zurück: "Es war ein Jahr der sich öffnenden Grenzen. Das war schon ein sehr erhebendes Gefühl, diese Zeit der Öffnung zu erleben." Am 15. August 1989 feierte Felhofer die Benediktion zum Abt des Prämonstratenser Stiftes. 1999 und 2009 wählten ihn seine Mitbrüder erneut zum Abt. "Das Schönste für mich war und ist das Miteinander in der Gemeinschaft", sagt er.
Gleichmacherei sei in dieser Gemeinschaft nie das Ziel gewesen: "Die individuellen Fähigkeiten jedes Einzelnen sind immer im Vordergrund gestanden." Als Abt – was wörtlich übersetzt "Vater" bedeutet – habe er sich stets auch als Gestalter gesehen. So hinterließ der Mühlviertler nicht nur im Kloster seine Spuren, sondern in der ganzen Region. Es gibt beispielsweise im Skigebiet Hochficht keine einzige Anlage mehr, die nicht in den vergangenen 30 Jahren erneuert wurde. Spannend war auch die Zeit, als das Stift Schlägl die Partnerschaft mit Peter Schröcksnadel verhandelte. Dabei war man sich der gestalterischen Verantwortung für die Region immer bewusst. Diese Rolle nimmt das Stift immerhin seit 800 Jahren ein.
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Die Jagt und der Glaube
Ruhe und Halt fand der Schlägler Prälat stets in der Jagd und im Glauben. "Das Hinausgehen in den Wald und die Ruhe dort haben mir immer Kraft gegeben", sagt er. Ebenso das Feiern des Glaubens. "Ich leide schon darunter, dass die Menschen den Glauben nicht mehr so feiern wie früher. Ich finde, das gehört schon dazu", sagt er. Ausnahmen seien natürlich die großen Feste. Als fleißiger Firmspender genoss Felhofer stets das Zusammentreffen mit jungen Menschen: "Ich sage den Firmlingen immer, der Glaube ist ein Geschenk. Man muss dieses Geschenk nur annehmen." An die 800 junge Katholiken empfingen pro Jahr das Sakrament der Firmung durch Felhofers Hand. Besonders gefreut habe ihn, dass er als Prälat noch die 800-Jahrfeier des Stiftes und die Landesgartenschau verantworten durfte.
> "Ich leide schon darunter, dass die Menschen den Glauben nicht mehr so feiern wie früher"
Darunter leide ich auch. Unter den dämlichen Übersetzungen ("Geheimnis des Glaubens", "Wort des lebendigen Gottes") und unter dem dämlichen Händeschütteln.
die Jagd und der Gloaube
der Abt hat sich in seinem Leben nichts entgehen lassen-wie viele wissen.Als Abt von Schlägl bist schon ein kleiner Gott, wenigstens im oberen Mühlviertel.
Das geistliche ist nicht das Wichtigste, die >Jagd scchon eher.
ich denke, Abt Martin hat in den langen Jahren seiner Führungszeit die schwierige Balance zwischen wirtschaftlichen Notwendigkeiten und dem Anspruch einer christlichen Institution doch recht gut hinbekommen.
fehlendes Bemühen um den Glauben konnte ich nie erkennen.