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"Das ist mehr als übler Geruch. Es ist Gestank bis zum Brechreiz"

Von Bernhard Leitner   06.August 2020

Die in Walding ansässige Entsorgungsfirma Zellinger nimmt in ihrem Ökopark an der Gemeindegrenze von Herzogsdorf und Feldkirchen eine Klärschlammtrocknung in Betrieb. Dabei kam es zuletzt regelmäßig zu starker Geruchsbelästigung.

Die betroffenen Bewohner in den umliegenden Ortschaften Gerling, Lacken und Bimberg wollen sich den seit November auftretenden Gestank nicht mehr länger gefallen lassen. "Das ist mehr als übler Geruch. Es ist ein fauliger Gestank bis zum Brechreiz. Ein Bekannter, den ich kürzlich zum Kaffee auf unsere Terrasse eingeladen habe, musste sich beinahe übergeben. Seither lade ich keine Freunde mehr zu mir ein", sagt Auguste Blöchl-Traxler. "Wenn der Wind von Osten her zu unserem Haus weht, geht nur noch abhauen oder hinein ins Haus und alle Fenster schließen", schildert Waltraud Reisinger. Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin wohnt etwa 300 Meter vom Abfallzentrum entfernt. "Viele Nachbarn leiden bereits unter Kopfschmerzen, Husten und Atemnot."

Der Alltag sei in den vergangenen Monaten unerträglich geworden, sagt Markus Schmaranzer: "Es ist ja nicht so, dass es dann und wann so stinkt. Es ist mittlerweile fast täglich dieselbe Situation. Ein Lüften abends und sogar nachts, gerade jetzt an den heißen Sommertagen, ist nicht möglich." An einen Schlaf bei offenem Fenster sei nicht zu denken, beklagt sich auch Georg Natzmer: "Wie lange soll das denn noch dauern? Zwei Wochen, Monate, Jahre?"

Um die Situation dokumentieren zu können, haben die betroffenen Nachbarn eine WhatsApp-Gruppe gegründet. "Jeder schreibt hinein, wann es bei ihm wieder besonders schlimm ist und aus welcher Himmelsrichtung es stinkt. Daraus ist ersichtlich, dass kaum ein Tag vergeht, an dem es nicht zu einer starken Geruchsbelästigung kommt", sagt Markus Schmaranzer. Mit diesen Daten werde man auch den Weg zur Umweltbehörde suchen, kündigt Blöchl-Traxler, sie ist Gemeinderätin in Feldkirchen, an. Man wolle die Betreiberfirma nicht zwingen, den Betrieb einzustellen, betont Schmaranzer. Aber: "Es geht auch nicht, dass wir Nachbarn gar kein Gehör finden." So wird etwa die Gründung eines Bürgerforums diskutiert.

Bei Zellinger bedauert man – wie berichtet – die Geruchsbelästigung. Es werde alles unternommen, um die Anlage vom derzeitigen Probe- in einen Regelbetrieb zu führen, in dem es dann auch zu keiner Geruchsbelästigung mehr komme. Wann dies gelinge, könne man derzeit aber seriöserweise nicht sagen.

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