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Das grüne Gewissen von Neumarkt

Von Anna Greslehner   18.Juli 2019

NEUMARKT IM MüHLKREIS. "Markus Barth ist ein äußerst kreativer und engagierter Mensch, der mit seinen Vorschlägen und Projekten schon einiges zur Lebensqualität in Neumarkt beigetragen hat." So beschreibt Christian Denkmaier, Bürgermeister von Neumarkt, einen seiner engagiertesten Gemeindebürger. Markus Barth selbst meint dazu: "Ich spreche die Menschen verschiedenster Gruppen in Neumarkt auf ihre Themen an, motiviere sie für Ideen, so entstehen gemeinsame Projekte."

Der selbständige Werbe- und Grafikdesigner studierte an der Boku in Wien Landschaftsarchitektur mit Schwerpunkt Obstanbau und Subsistenzwirtschaft. Nach 15 Jahren Wien beschloss er, in seine Heimatgemeinde zurückzukehren. Mittlerweile hat er sich hier auch als "Der Obstbaumschneider" selbständig gemacht. "Der ideale Büroausgleich", so Barth. "Für diese Arbeit gibt es zweimal im Jahr ein kurzes Zeitfenster, einmal im Sommer und einmal im Winter. Das Angebot wird erstaunlich gut angenommen, das freut mich sehr."

Überparteilich aktiv

Gesellschaftsverändernd aktiv zu sein – und das aus Prinzip überparteilich – hat Markus Barth immer schon fasziniert. Bereits als 17-Jähriger gründete er die Neumarkter Jugendgruppe des Naturschutzbundes, die er anschließend 15 Jahre lang leitete. Für den Naturschutzbund ist er auch heute noch im Rahmen der "Stiftung für Natur" aktiv. Beim 2006 stattfindenden Musikfestival "Stimmen hören" präsentierte Barth erstmals das "Glockenbeiern", bei dem über ein Hebelklavier alle fünf in Neumarkt vorhandenen Glocken von einer Person zentral bespielt werden können. Das "Glockenbeiern" wurde bis heute zu den verschiedensten Anlässen beibehalten. Barth ist weiters Gründungsmitglied des seit 2014 bestehenden Neumarkter Otelo (Offenes Technologie-Labor) wo er unter anderem bei der monatlich stattfindenden Jodelgruppe dabei sowie Mitorganisator des jährlich im Mai stattfindenden "Kostbar.Markt.Tags" ist, der sich aus den Otelo-Projekten "Kostnixladen" und "Kostbarladen" entwickelt hat.

Vor zwei Jahren wurde der erste Co.Working-Space im Bezirk Freistadt eröffnet. Im Gründungsteam mit dabei: Markus Barth. Coworking-Räume als Knotenpunkte der Kreativwirtschaft wirken der Abwanderung von jungen und gut ausgebildeten Menschen entgegen und machen den Zuzug attraktiv. Die Räumlichkeiten können sowohl als fixer Arbeitsplatz in Voll- oder Teilzeit als auch flexibel genutzt werden. Weiters steht ein Besprechungsraum für bis zu acht Personen zur Verfügung, das Angebot richtet sich unter anderem an EPU, Jungunternehmer, Vereine, Telearbeiter und Studenten. Selbstverständlich nutzt auch Markus Barth selbst den Co.Working-Space.

Genussfairteiler

Vor drei Monaten startete das neueste Projekt: die Foodcoop "Genussfairteiler". Nach einem Jahr Vorlaufzeit und unter der Mitwirkung von rund 30 Personen kann über die Homepage des Vereins aus einem breiten Sortiment an Lebensmitteln bestellt und Ware immer am Freitag zwischen 15 und 18 Uhr in der ehemaligen Trafik am Lindenberger-Areal abgeholt werden. Den 260 Produkten der Foodcoop Neumarkt ist eines gemeinsam: Sie stammen alle aus einem Umkreis von 30 Kilometern.

Gemeinsam mit seinen Eltern, seinem Bruder und seiner Lebensgefährtin bewirtschaftet Markus Barth ein kleines Stück Land im Ort; das angebaute Gemüse und Obst sowie die Hühner und zwei Schafe ernähren in Kombination mit den Produkten der FoodCoop Neumarkt alle fünf ausreichend. So ergibt sich bezüglich Lebensmittel ein beeindruckend kleiner ökologischer Fußabdruck. Neuzugang im Garten: zwei Bienenvölker. Markus Barth hatte die Bienenstöcke einfach aufgestellt und gewartet. "Ganz im Sinne der wesensgemäßen Bienenhaltung nach Anton Erlacher habe ich die Bienen eingeladen und sie sind gekommen." Vielleicht gibt es den Barth’schen Honig dann am Kostbar.Markt.Tag im Mai 2020 zu verkosten.

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