Das Corona-Dilemma der Wissenschaft
HASLACH. Das nächste "Convivium" am Donnerstag, dem 6. Oktober, setzt sich mit dem Corona-Dilemma der Wissenschaft auseinander – und mit dem, was man daraus lernen kann.
Als Gastredner ist der Arzt und Gesundheitswissenschaftler Martin Sprenger eingeladen. Er leitet den Universitätslehrgang Public Health an der MedUni Graz und lehrt an zahlreichen Fachhochschulen und Universitäten. Vier Wochen lang war er im Frühjahr 2020 Mitglied der Coronavirus-Taskforce des Gesundheits- und Sozialministeriums. Er ist überzeugt: "Eine Pandemie ist immer ein gesamtgesellschaftliches und soziales Ereignis. Eine rein medizinisch-virologische Betrachtung genügt da nicht. Jede wissenschaftliche Methodik hat Limitierungen, jede wissenschaftliche Perspektive hat blinde Flecken. Während in manchen Ländern das Geschehen aus einer Public-Health- Perspektive betrachtet wurde, alle Maßnahmen auf ihre erwünschten und unerwünschten Wirkungen abgeschätzt wurden, haben andere Länder das Krankheitsgeschehen politisiert, die öffentliche Debatte polarisiert und die Gesellschaft gespalten.
Viel Vertrauen gekostet
Eine als intransparent und willkürlich empfundene Politik hat viel Vertrauen gekostet und auch die Wirksamkeit der Maßnahmen deutlich geschwächt. Die Wissenschaft ist daran nicht ganz unschuldig." Das "Convivium" findet am Donnerstag, 6. Oktober, um 19.30 Uhr im Pfarrsaal Haslach statt.
Der Ruf der Wissenschaft hat durch die Corona-Krise gelitten, weil manche "wissenschaftlichen Aussagen" sich nachträglich als Marketing herausgestellt haben.
Wissenschaft ist eben auch ein Teil unserer Marktwirtschaft.