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Bürgermeister wollen Aufgabenreform und ein eigenes Gemeindeministerium

04. Dezember 2024, 12:00 Uhr
Bürgermeister Alfred Mayr ist Obmann der Zukunftsorte. (fell)

Wer anschafft, zahlt: Eine umfassende Reform der Aufgaben und ein Ministerium für Gemeinden sind die Forderungen der "Zukunftsorte" an die neue Bundesregierung

Sankt STefan-Afiesl. Die Zahl der Härteausgleichsgemeinden steigt rapide an. Es sind etwa Ausgaben für den Gesundheits- und Pflegebereich, welche die Budgets der Kommunen belasten. Mitspracherecht haben die Gemeinden aber meist wenig. Die Gemeinden des Vereins "Zukunftsorte" fordern deshalb eine Aufgabenreform und ein eigenes Gemeindeministerium.

Der Verein, dem Gemeinden in ganz Österreich angehören, beschäftigt sich mit innovativen Entwicklungsszenarien für Gemeinden und Regionen. Obmann ist Alfred Mayr, Bürgermeister von St. Stefan-Afiesl. Für ihn ist klar, dass der Grundsatz "Kein Weiter-wie-bisher" vor allem für die Gemeinden gelten muss. Die angespannte Finanzsituation raube den Gemeinden zusehends Spielraum für zukunftsträchtige Entwicklungen. Die Finanzierung müsse auf völlig neue Beine gestellt werden. Zwar werde immer wieder eine Verwaltungsreform angekündigt, die bisherigen Erfolge seien aber marginal – ein großer Wurf fehle bislang und sei auch nicht in Sicht.

Aufgabenreform gefordert

Wichtiger als eine Verwaltungsreform sei deshalb eine Aufgabenreform: "Die Aufgaben zwischen Bund, Ländern und Gemeinden müssen zwingend neu und klar definiert werden. Dabei muss gelten: ,Wer anschafft, zahlt‘", sagt Alfred Mayr: "Wir drehen uns schon jahrelang im Kreis. Die Menschen akzeptieren es nicht mehr, wenn wir ihnen erklären, dass sich nichts ändern kann, weil uns die Hände gebunden sind." Was ihn und seine Bürgermeisterkollegen am meisten stört: "Sehr oft schaffen die einen an und die anderen müssen für die Umsetzung zahlen." Als Beispiel nennt Mayr die Einführung verpflichtender Kindergartenjahre und die Verkleinerung der Kindergartengruppen. Umsetzbar sei das für die Gemeinden nämlich nur, wenn die Finanzierung gesichert ist. Ähnlich sei das Dilemma im Bereich Gesundheit und Pflege: "Gemeinden haben fast keine Mitbestimmungsrechte, sind aber zur Finanzierung verpflichtet."

Ministerium für Gemeinden

Aus diesem Grund schlagen die Bürgermeister der Zukunftsorte vor, ein eigenes Gemeindeministerium zu schaffen. Mayr: "Wir brauchen ein Sprachrohr auf Bundesebene, um unsere Interessen einzubringen." Eine weitere Forderung sei eine "Mindestsicherung" für Gemeinden, um die ihnen zugeteilten Aufgaben ausreichend zu finanzieren.

Ein Innovationsfonds für Aufgaben, die nicht unmittelbar in die Zuständigkeit von Gemeinden fallen, könnte zusätzlich Impulse bringen – etwa in den Bereichen Nahversorgung, Wohnen, Klima- und Umweltschutz und Mobilität.

Bürger mehr einbinden

Doch auch die Gemeindebürger selbst seien in der Pflicht, ihren Lebensbereich mitzugestalten. Öffentliche Leistungen, die einen Selbstbehalt beinhalten, würden mehr geschätzt als "Geschenke". Eine soziale Staffelung sei freilich nötig.

"Wir müssen die Vollversorgungsmentalität hinterfragen und unsere Bürger darin unterstützen, Dinge auch wieder selbst in die Hand zu nehmen", fasst Mayr die Gedanken des Vereins zusammen. Der ländliche Raum biete dazu gute Voraussetzungen, weil Ehrenamt und Vereinstätigkeit schon immer wichtige Bestandteile erfolgreichen Zusammenlebens waren und sind.

Kooperationsbereite Gemeinden

Die Gemeinden selbst könnten durch mehr Kooperationsbereitschaft zur Effizienz des Systems beitragen: "Bei uns im Bezirk Rohrbach funktioniert das im Bereich der Standesämter hervorragend. Warum soll es keine gemeinsame Buchhaltung oder Personalplanung geben", schlägt Mayr vor, der selbst eine Gemeindefusion begleitet hat: "Ich sage nicht, dass man überall gleich fusionieren muss. Aber über Zusammenarbeit und Kooperation lässt sich viel erreichen."

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16  Kommentare
16  Kommentare
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knackerl (64 Kommentare)
am 08.12.2024 20:33

noch eine Verwaltungsebene einführen ist Wahsinn.

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HoheRinne (1 Kommentare)
am 05.12.2024 08:22

"Wer anschafft, zahlt!" Das ist für alle im eigenen Umfeld verständlich (bei einer einfachen Gasthaus-Einladung bis zu einem Autokauf u vieles mehr). So aber nicht im Umgang mit Gemeinden. Die haben zu zahlen was sich andere ausdenken und verordnen. Grosse Summen kommen dadurch Jahr für Jahr nicht zu den BürgerInnen in den Gemeinden. Wenn zB Bildungsdirektoren Höchstzahlen je Gruppe/Klasse senken, haben die Gemeinden Kindergärten und Schulen auszubauen; Oder die enormen und stetig steigenden Beträge für das Krankenanstaltensystem sind OHNE MITBESTIMMUNG Jahr für Jahr aus den Gemeindebudgets zu zahlen. Das Sozialhilfesystem wurde um die Jugendwohlfahrt erweitert, zahlen wieder automatische die Gemeinden, usw. und so fort. Conclusio: "Wer anschafft, zahlt!" passt klar auch für Gemeinden.

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vinzenz2015 (49.939 Kommentare)
am 04.12.2024 13:47

Woher wissen die Werten Herren Mituser, dass das von den Bgm. gewünschte Gemeindeministerium mehr Bürokratie bringt??
Der Gemeindebund ist doch nicht deppat

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azways (6.518 Kommentare)
am 04.12.2024 14:15

.. nicht deppat, aber eine reine ÖVP-Teilorganisation halt.
Den Umgang der ÖVP mit Geld kennen wir ja zur Genüge - mindestens 15 Milliarden EUR Budgetloch in einem Jahr, oder ?

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hasta (3.093 Kommentare)
am 04.12.2024 13:37

Eine umfassende Staatsreform auf allen Ebenen ist ein Gebot der Stunde. Damit ergibt sich automatisch ein geringerer Verwaltungsaufwand.
Ein Gemeindeministerium würde genau das Gegenteil bewirken!

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azways (6.518 Kommentare)
am 04.12.2024 14:18

Lösung:

* aus Bezirken Gemeinden machen.
* aus Ländern Bezirke machen.

Österreich mit 1 Regierung statt 10 - davon 9 völlig überflüssigen - Regierungen !

Zum direkten Vergleich: Bayern hat ca. 14 Millionen Einwohner und auch nur 1 Regierung.

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kunterbunter (258 Kommentare)
am 04.12.2024 14:59

und die Landkreise

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azways (6.518 Kommentare)
am 04.12.2024 19:23

die Landkreise sind reine Verwaltungseinheiten und keine politische Ebene.
Oder haben Sie schon einmal etwas von "Landkreiswahlen" gehört ?

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a_nungsvoll (1.308 Kommentare)
am 05.12.2024 11:03

Tatsächlich gibt es aber Landkreiswahlen in Bayern.
"Der Landrat und die Kreisräte werden grundsätzlich für sechs Jahre gewählt. Je nach Landkreisgröße werden 50 bis 70 Kreisräte gewählt."

https://www.bayernportal.de/dokumente/leistung/97220025473?contrast=high&localize=false

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hurraichlebenoch (179 Kommentare)
am 04.12.2024 15:06

du bist halt auch ein Superexperte für alles…

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azways (6.518 Kommentare)
am 04.12.2024 19:24

Und Sie ?

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kamayr (311 Kommentare)
am 05.12.2024 12:26

Stimme Ihnen zu!

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Zensur (1.286 Kommentare)
am 04.12.2024 12:28

"ein eigenes Gemeindeministerium zu schaffen"...logisch ..noch mehr Beamte...trotz EDV und und vieler anderer Hilfsmittel....werden die Personen an Gemeindeamt immer mehr... Öffnungszeiten meist nur 4x in der Woche... Vormittags...aber man hat schon die Lösung gefunden...rauf mit der Grundsteuer

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rr2024ler (58 Kommentare)
am 04.12.2024 12:23

"Eigenes Gemeinde-Ministerium". !
Super Idee, eigentlich......wir haben ja eh viel zu wenig Ministerien und Beamten-Apparate in Österreich. Außerdem müssen wir dringend sparen...da passt das ja gut ins Bild 😉🤦

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azways (6.518 Kommentare)
am 04.12.2024 12:15

Heißt auf gut deutsch:

Mindestens 1.000 Öffentlich Bedienstete mehr in Bund, Länder und Bezirken.

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rr2024ler (58 Kommentare)
am 04.12.2024 12:25

Passt extrem gut zum "entschlacken" des Beamten-Apparates in Österreich. Wasser predigen....und Wein saufen, viel heißes blablabla ....und dann das Gegenteil praktizieren.

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