Bürgermeister: "Vorgangsweise des Landes ist tendenziell unseriös"
MÜHLVIERTEL. In einer gemeinsamen Stellungnahme sprechen sich sechs Anrainer-Bürgermeister gegen die präsentierte Systementscheidung aus.
Mit dem Trassenfindungsprozess des Landes Oberösterreich gehen sechs Bürgermeister hart ins Gericht: "Die betroffenen Gemeinden setzten ursprüngliche große Hoffnungen in die angekündigten Regionalkonferenzen und hofften auf einen Dialog auf Augenhöhe, ehrliche Informationen und eine intensive Einbindung der betroffenen Bürger und Bürgerinnen. Es zeigte sich jedoch bald, dass es dem Land OÖ und den Energieunternehmen bei diesen Veranstaltungen nicht um die beste Lösung für die Zukunft, sondern ausschließlich darum ging, eine Freileitungstrasse ohne großen Widerstand der Bevölkerung verwirklichen zu können", schreiben Elisabeth Rechberger (St. Veit), Michael Lehner (Auberg), Dominik Reisinger (Haslach). Regina Mossbauer (Vbgm. Hirschbach), Albert Stürmer (St. Johann und Josef Hintenberger (Helfenberg).
Viele Fragen offen
"Sehr viele Fragen sind offen und das Land OÖ bleibt der Bevölkerung wesentliche Antworten schuldig. Eine derartige Vorgangsweise ist tendenziell unseriös, weshalb es den Vertretern der regionalen Gemeinden unter diesen Umständen unmöglich ist, die Vorgangsweise des Landes zu akzeptieren oder gar zu unterstützen", schreiben die Ortschefs. Infrage gestellt wird faktisch der gesamte Prozess: von der Glaubwürdigkeit der zitierten Studien, über die Notwendigkeit des Stromnetz-Ausbaus überhaupt bis hin zur Transparenz der Trassenfindung. Man fürchtet auch das spätere "Upgrade" der Stromleitung auf eine höhere Spannungsebene. Dieses wird allerdings von den Netzbetreibern gänzlich ausgeschlossen.