Biohort-Ausbau: Wenn der Vater mit dem Sohn 60 Millionen Euro investiert
NEUFELDEN/NIEDERWALDKIRCHEN/SANKT MARTIN/HERZOGSDORF. Biohort wächst weiter: Neubau in Drautendorf und Ausbau in Herzogsdorf.
"Wir wachsen und wir wissen, dass dieser Trend in den nächsten Jahren anhalten wird", sagen Josef Priglinger und Filius Maximilian. Gemeinsam haben Vater und Sohn Investitionen von 60 Millionen Euro auf den Weg gebracht: "Wir haben bekanntlich den Zubau in Herzogsdorf vorgezogen. Dort investieren wir sieben Millionen Euro", erklären die Unternehmer. Weitere 53 Millionen Euro fließen in den kompletten Neubau des Biohort-Hauptwerkes in Drautendorf an der Gemeindegrenze zwischen Niederwaldkirchen und St. Martin. Wie berichtet wird die zweite Firma der Priglinger-Gruppe, der Lifthersteller Ascendor, im Anschluss nach Neufelden übersiedeln. Warum die beiden den Schritt wagen? "Wir sind dabei, neue Märkte zu erschließen und in weiteren Ländern Fuß zu fassen", erzählt Josef Priglinger.
Stetiges Wachstum
Aber auch in Österreich sowie im gesamten deutschsprachigen Raum können die Priglingers auf stabile Wachstumsraten verweisen – und immerhin ist man hier seit 30 Jahren auf dem Markt. "Eigentlich erleben wir immer ein sprunghaftes Wachstum. Auch deshalb müssen wir unsere Bauvorhaben in immer kürzeren Abständen umsetzen", erklärt Maximilian. Für 2020 habe man auch schon wieder neue Produkte im Köcher und rechnet deshalb wieder mit einem Wachstum zwischen 15 und 20 Prozent. "Heuer werden wir ein Plus von etwa 18 Prozent erreichen", wissen die beiden schon vor Jahresende. Auch deshalb harrt man der Fertigstellung der neuen Produktions- und Lagerflächen. Im nächsten Jahr wird der Zubau von 12.000 m2 in Herzogsdorf fertiggestellt. 2021 soll dann das Hochregallager in Drautendorf in Betrieb gehen, und Ende 2022 wird die Produktion von Neufelden nach Drautendorf verlagert. Die endgültige Standort-Rochade zwischen Biohort und Ascendor wird dann 2023/24 stattfinden.
500 Mitarbeiter angepeilt
Auch den Mitarbeiterstand betreffend geht es in der Biohort-Familie steil bergauf. "Wir rechnen damit, dass wir in fünf Jahren die 500-Mitarbeiter-Grenze überschreiten werden." In der gesamten Unternehmensgruppe finden schon jetzt mehr als 400 Mitarbeiter Arbeit. Trotz der Größe sind die Priglingers stolz, dass ihre Unternehmen immer noch zu 100 Prozent Familienbetriebe sind.
Maximilian Priglinger engagiert sich übrigens nicht nur im eigenen Unternehmen, sondern auch in der Standesvertretung. Seit heuer ist er Vorsitzender der Jungen Industrie Oberösterreich. Als erstes großes Thema steht die Bildung auf seiner Agenda. Mit einer modernen Universitätspolitik könne man dem Fachkräftemangel entgegenwirken. (fell)
Familienbetrieb ist nicht gut, schon gar nicht in dieser Größe.
Die Firma ist nicht empfehlenswert. Leider ist auch die Bezahlung in solch strukturschwachen Gegenden weit unter dem Durchschnitt. Maximal Kollektivvertrag, was ja eine Untergrenze sein soll. Und sehr oft falsch eingestuft.
Aber das ist ja ein Kalkül. Arbeit billig einkaufen, dann ist der eigene Profit größer.