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Betriebsbaugebiet Gutau: Nachbarn steigen auf die Barrikaden

Von Bernhard Leitner   11.Februar 2020

Einer weitreichenden Entscheidung sehen sich Gutaus Gemeinderäte in den kommenden Wochen gegenüber: Wollen sie mit einer drei Hektar großen Betriebsbau-Widmung auf der "Mayrhöhe" entlang der Landesstraße zwischen Gutau und Kefermarkt eine Möglichkeit für Betriebsansiedlungen schaffen oder den Bedenken der dort lebenden Bewohner Rechnung tragen, die einen solchen Schritt vehement ablehnen? Mehr als 100 Unterschriften hat eine Initiative in den vergangenen Wochen gesammelt, um zu belegen, dass nicht nur die unmittelbaren Nachbarn massive Bedenken haben.

"Hier soll mitten im Grünen wertvoller Landwirtschaftsgrund zubetoniert werden. Für das Landschaftsbild ist das furchtbar. Wir sollten froh sein, dass wir in Gutau keine Industrielandschaft haben", sagt eine Bewohnerin der Ortschaft Schallhof beim Lokalaugenschein mit den Mühlviertler Nachrichten. Ihren Namen möchte sie nicht öffentlich machen: "Die Stimmung in der Gemeinde ist aufgeheizt, weil wir gegen das Projekt etwas unternehmen." Eine Umwidmung in dieser geografischen Lage sei so ziemlich das Gegenteil von durchdachter Raumplanung. Neben der Bodenversiegelung ist für die Projektgegner auch die Wasserversorgung ein zentrales Thema. "Die Situation im Sommer war zuletzt schon oft grenzwertig. Die Landwirte befürchten, dass sie dann kein Wasser mehr für ihre Tiere haben."

Entscheidung Ende Februar

Unruhe gibt es in Gutau auch deshalb, weil der Gemeinderat im Dezember einstimmig die Einleitung des Widmungsverfahrens beschlossen hat. Das habe man auch bewusst gemacht, sagt Bürgermeister Josef Lindner (SP): "Ich weiß, dass der Standort ein sehr heikler ist, aber wir haben in Gutau nicht viele Möglichkeiten, uns wirtschaftlich zu entwickeln. Gerade deshalb möchten wir im Fall Mayrhöhe jetzt einmal alle Stellungnahmen der Fachabteilungen des Landes Oberösterreich zu dem Projekt einholen. Wir haben ja auch die Anrainer gebeten, uns ihre Sicht der Dinge mitzuteilen." Am 27. Februar werde der Bauausschuss der Gemeinde alle Berichte besprechen und die weitere Vorgangsweise abstimmen.

"Es ist überhaupt nicht so, dass wir die Anrainer in dieser Sache vor vollendete Tatsachen stellen wollten. Aber vor der Verfahrenseinleitung hätten uns die fachlichen Grundlagen für einen Dialog gefehlt. Jetzt wird alles auf den Tisch gelegt und bewertet", sagt Lindner. Er habe vergangene Woche ein ausführliches Gespräch mit der hauptbetroffenen Familie geführt: "Wichtig ist, dass man weiterhin miteinander redet und den Dialog nicht abreißen lässt."

Die mehr als 100 Unterschriften will die Gemeinde keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Lindner weist aber auch darauf hin, dass Gutau von zusätzlichen Unternehmen profitieren würde: "Da geht es nicht nur um Einnahmen für die Gemeinden. Die Firmen fördern sehr häufig unser aktives Vereinsleben."

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24. April 2024