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Bauer zog mit ganzem Hof aus dem Dorf aus

Von OÖN, 08. August 2019, 00:04 Uhr
Bauer zog mit ganzem Hof aus aus dem Dorf aus
Die Aichbauers siedelten aus dem Dorf aus. Bild: Privat

PUTZLEINSDORF. Die Aussiedelung aus der beengten Hoflage war der Schlüssel zum Erfolg, um im Vollerwerb zu bleiben.

Der Strukturwandel macht auch vor dem immer noch bäuerlich geprägten Bezirk Rohrbach nicht halt. Dennoch beweisen einige Bauern, dass mit mutigen Ideen die Landwirtschaft eine Zukunft hat – sofern nicht die Natur einen Strich durch die Rechnung macht. Das ist allerdings in Zeiten von Borkenkäfer und Engerlingplage nicht mehr selbstverständlich. Dass man oft damit erfolgreich ist, wenn man eingesessene Strukturen aufbricht, beweist das Beispiel eines Putzleinsdorfer Landwirts: Die Familie Aichbauer hat sich nämlich schon im Jahr 2010 entschieden den Milchviehstall aus der beengten Hoflage mitten im Dorf auszusiedeln.

Bauer Markus ist gelernter Landmaschinenmechaniker und ging nach der Lehre im Jahr 2006 für viereinhalb Monate auf einen Milchviehbetrieb nach Wisconsin in den USA, um die Milchwirtschaft von einer anderen Seite zu erleben. In seiner Meisterarbeit beschäftigte er sich intensiv mit der Weiterentwicklung seines elterlichen Hofes. Zu dieser Zeit wurde der Betrieb im Vollerwerb mit 30 Milchkühen geführt. Schon damals störte ihn die beengte Lage. 2010 übernahm er den elterlichen Betrieb und begann mit dem Projekt Umsiedelung. Im Jahr 2012 wurde dann auch noch das Wohnhaus neben dem Stall neu gebaut und im Jahr 2018 um eine Maschinenhalle erweitert.

Moderne Melktechnik

Es wurde ein neuer Milchviehstall für 65 Milchkühe mit einem Teil der weiblichen Nachzucht außerhalb des Dorfes errichtet. Bettina und Markus integrierten auch einen Melkroboter in das neue Gebäude – einen der ersten im Bezirk Rohrbach. Markus ist zudem Mitglied beim Arbeitskreis Milchvieh im Bezirk Rohrbach. Dieses Beratungsangebot der Landwirtschaftskammer nutzen im Bezirk immerhin 20 Betriebe. "Der Austausch mit anderen Betrieben, aber auch die Weiterbildung mit Spezialberatern, ist mir sehr wichtig", sagt der Betriebsleiter. Übrigens hat auch das Beispiel der Aussiedelung aus dem Dorf durchaus schon Nachahmer gefunden.

100 Rinder am Betrieb

Am Aichbauer-Hof werden derzeit 100 Rinder gehalten, davon 65 Milchkühe. Großen Wert legt der Bauer auf die Langlebigkeit der Kühe. Die weibliche Nachzucht steht zum Teil im eigenen Betrieb und in einem Partnerbetrieb. Dafür wurde auch ein Teil des alten Stallgebäudes adaptiert. Dort werden die Kalbinnen gehalten.

Zudem legt das Betriebsleiterehepaar Wert auf eine umweltgerechte Bewirtschaftung ihrer Flächen: Eine Teilnahme am Umweltprogramm ÖPUL mit der Einhaltung von fünf Prozent Biodiversitätsfläche ist somit ganz selbstverständlich. Die Arbeiten werden zum größten Teil selbst erledigt, nur beim Silieren, bei der Getreide- und Maisernte werden einige Arbeiten an ein Lohnunternehmen vergeben. Bettina und Markus haben drei Kinder: Felix (7 Jahre), Lisa (4 Jahre) und Moritz (2 Jahre), die sehr gerne bei den Arbeiten am Hof dabei sind. Dies sieht das Landwirteehepaar auch als großen Vorteil, da ihr Arbeitsplatz zu Hause ist und somit die Kinderbetreuung einfacher ist.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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decordoba (3.803 Kommentare)
am 14.08.2019 07:21

Ich beglückwünsche die Familie zu dem Aussiedler-Projekt - möge das Vorhaben gelingen!
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In den 1960er Jahren gab es einen Aussiedler in Enzenkirchen - Jagern. Dort wurde ein neuer Hof auf die grüne Wiese gestellt, ein neuer moderner Stall, ein neues Wohnhaus, ein sündteurer Grünfuttersilo - Harvestore - aus den USA. Das wurde "Europahof" genannt.
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Das Projekt wurde vom Land gefördert, es war alles genau durchkalkuliert. Allerdings waren die Annahmen falsch. Vorher hatter der Bauer eine hohe Milchleistung mit Einsatz von Kraftfutter erzielt. Es wurde angenommen, dass mit dem Silofutter ohne Kraftfutter die gleiche Milchleistung erzielt werden kann. Das war aber nicht der Fall. Die Milchleistung pro Kuh ist auf unter 4000 kg Milch abgefallen. Fazit: Der Betrieb konnte nicht wirtschaftlich geführt werden; die Schulden konnten nicht zurückgezahlt werden - Pleite !

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salbeitee (3.135 Kommentare)
am 10.08.2019 13:35

Dass der Melkroboter eine wichtige Nebenrolle spielt, ist symptomatisch.
Immer mehr Tätigkeiten, die bis vor wenigen Jahren Menschen vorbehalten waren, übernehmen Roboter im engeren und weiteren Sinn.
Die Tage der Menschheit scheinen gezählt zu sein.

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