Artegra-Markt: Nahversorger für Kleinzell wieder gesichert
KLEINZELL. Ein Geschäft mit sozialem Mehrwert sperrt in Kleinzell auf.
Ein Geschäft mit sozialem Mehrwert soll es bald in Kleinzell geben. Damit bekommt nicht nur die Gemeinde einen Nahversorger, es entstehen auch Ausbildungs- und Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigung außerhalb einer geschützten Werkstätte. Das Pilotprojekt mit dem Adeg-Markt in Pfarrkirchen ist das beste Beispiel, dass dieses Konzept funktioniert: 2007 begonnen, finden hier fünf geschützte Mitarbeiter einen Arbeitsplatz. "Auf diese Weise erlangten mehrere Menschen mit Beeinträchtigung den Lehrabschluss in der Sparte Lebensmitteleinzelhandel", freut sich Werner Gahleitner, Geschäftsführer der Artegra Werkstätten. Aufgrund dieses Erfolges sind nun weitere Nahversorger-Projekte geplant. In der Gemeinde Kleinzell gibt es schon konkrete Pläne für einen Artegra-Markt. "Im Herbst 2020 soll das Geschäft eröffnet werden, Ziel ist die Beschäftigung von fünf Menschen mit Beeinträchtigungen." Auch in anderen Gemeinden laufen Gespräche über Nahversorger-Projekte. Allerdings sei es noch zu früh für konkrete Aussagen.
Artegra übernahm Badebuffet
Ein Projekt, welches schon sehr gut angelaufen ist, ist die Übernahme des Buffets bei der Naturbadeanlage Sarleinsbach. Auch dort werden Klienten von Artegra ausgebildet und beschäftigt.
Gahleitner nimmt aber auch die Bürger in die Pflicht. Denn ohne Bereitschaft der Bürger, solche Einrichtungen auch zu nutzen, funktioniere das beste Konzept nicht: "Ganz im Sinne unseres Mottos ‚Wir verbinden Wirtschaftlichkeit mit Menschlichkeit‘ müssen die Geschäfte Umsätze erwirtschaften." So sei auch in Pfarrkirchen noch Luft nach oben, was die Nutzung des Adeg-Nahversorgers betrifft. "Wer bei uns kauft, handelt nachhaltig und fördert vor allem auch die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung in den Arbeitsmarkt."
Die Bewusstseinsbildung bei den Kunden, in Kleinzell einzukaufen, sieht auch Bürgermeister Klaus Falkinger als wichtiges Ziel. "Ich bin sicher, dass das Modell funktionieren wird. Die Nahversorgung war bei den verschiedenen Workshops und Arbeitskreisen zum Agenda-21-Prozess immer zentrales Thema, das ist ein Wunsch der Bevölkerung", sagt er. Außerdem sei der Nahversorger in der Zuzugsgemeinde ein wichtiges Infrastrukturprojekt. Als Standort für den neuen Markt ist das alte Feuerwehrhaus geplant. Damit ist auch eine Nutzung für dieses Gebäude gefunden.