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Ärztemangel in Bezirkshauptstadt spitzt sich ab 1. Oktober erneut zu

Von Bernhard Leitner, 26. September 2020, 00:04 Uhr
Ärztemangel in Bezirkshauptstadt spitzt sich ab 1. Oktober erneut zu
Helmut Gebetsberger mit seinen Kolleginnen Bettina Rathgeb und Renate Hader Bild: Ärztegemeinschaft Perg

PERG. Hausarzt Helmut Gebetsberger geht mit Monatsende in Ruhestand. Nachfolge noch offen.

Nach Josef Haider und Johann Lettner geht mit Helmut Gebetsberger am kommenden Mittwoch binnen weniger Jahre der dritte Perger Allgemeinmediziner in Pension. Damit verschärft sich einmal mehr auch die Versorgungssituation in der 8900-Einwohner-Stadt. Denn ein Nachfolger für den erfahrenen Mediziner wurde bis dato noch nicht bestellt.

"Die Stelle wurde mehrfach ausgeschrieben, aber es hat sich kein Nachfolger gefunden. Dr. Gebetsberger hat mehrere hundert Patienten. Die können meine Kollegin und ich unmöglich mitbetreuen", sagt Bettina Rathgeb, die derzeit gemeinsam mit Renate Hader und Helmut Gebetsberger die Ärztegemeinschaft Perg führt. Sie ersucht im OÖN-Gespräch um Verständnis, wenn in den kommenden Tagen und Wochen Gebetsberger-Patienten gebeten werden, sich an andere Ordinationen zu wenden.

Kraftakt aller Ärzte notwendig

Es wird einen Kraftakt sämtlicher Allgemeinmediziner im Raum Perg brauchen, um diese Situation gemeinsam zu meistern. Um die medizinische Grundversorgung bis zur Besetzung der ausgeschriebenen Arztstelle in Perg sicherstellen zu können, wollen deshalb alle Ärzte im Raum Perg zusammenhelfen. Einige der Patienten von Helmut Gebesberger können beispielsweise zu Dorota Kulicka-Feldkircher wechseln. Die Allgemeinmedizinerin hat am 1. Juli im Altzingerhof im Stadtzentrum von Perg eine Ordination eröffnet. Damals in Nachfolge von Johann Lettner. Wie Kulicka-Feldkircher gestern auf Anfrage bestätigte, gibt es bei ihr noch freie Kapazitäten für Menschen, die auf der Suche nach einem neuen Hausarzt sind.

Langfristig werde man den Mangel an Ärzten nur gemeinsam mit der Politik in den Griff bekommen können, ist Rathgeb überzeugt: "Da muss man an mehreren Schrauben drehen. Mittlerweile ist ein Großteil der Medizinstudierenden weiblich. Wenn man diese für eine Tätigkeit als Allgemeinmedizinerinnen gewinnen möchte, muss man sich dringend etwas bei den Bereitschaftsdiensten an Sonn- und Feiertagen überlegen." Dass Stellen am Land mit Hausapotheke mittlerweile einfacher zu besetzen sind als in kleineren Städten, wo dieses zusätzliche Element wegfällt, sei ebenfalls ein Hemmschuh. Aber auch die Infrastruktur rund um die Ordinationen sei wichtig: "Bei uns im Ärztezentrum gibt es beispielsweise einen Mangel an Patientenparkplätzen. Hier ist eindeutig die Stadtpolitik gefordert."

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Autor
Bernhard Leitner
Lokalredakteur Mühlviertel
Bernhard Leitner

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8  Kommentare
8  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 28.09.2020 11:10

Das ist erfrischend traurig! Dass es auch eine Bezirksstadt trifft, die in der Nähe der Mittelstadt Linz ist.

Mein ceterum censeo ist nämlich, dass nicht die "Gebiets" an allem "schuld" ist sondern die Stern-Saugkraft der Hauptstadt. Zu der übrigens alle beitragen, nicht nur "das Land", auch die OÖN, da können sie noch so einen scheinheiligen Dackelblick aufsetzen.

Die sternförmigen Verkehrswege sind an die Hauptstadt REKURSIV angepasst, quer dazu gibts lauter 70er und 80er und kaum eine Bahn. Zum Beispiel. Das fällt "dem Land" und "den Kammern" nicht auf.

Wozu ist die OKA von Gmunden nach Linz gezogen? Wegen "dem Land".

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Ottokarr (1.722 Kommentare)
am 26.09.2020 20:23

Das Proplemm sind halt auch die vielen Deutschen Usw Gratisstudenten -die dann wieder nachhause zurück gehen ! Man könnte eine Studiengebührrückzahlungspflicht einführen-wenn nicht 5-10 Jahre ihm Anschluss in AT gearbeitet wird !!

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 26.09.2020 06:31

Jahr für Jahr gibt es 10mal so viele Bewerber wie Studienplätze für das Fach Medizin und das seit vielen Jahren. Aber es gibt angeblich immer weniger Menschen die den Beruf des Arztes ergreifen. Da stimmt etwas nicht.

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rosi (186 Kommentare)
am 26.09.2020 10:05

Es werden genug Ärzte fertig, aber die wollen alle lieber Facharzt werden und keinen Kassenvertrag für Allgemeinmedizin nehmen - und recht haben sie.
Grund: verpflichtende Wochenend-, Feiertags- und Nachtdienste; massenhafter Andrang wegen viel zu weniger Kassenstellen; für jeden Urlaub und jeden freien Tag muß man eine Vertretung suchen, aber findet keine mehr, weil die Krankenhäuser keine Allgemeinmediziner mehr ausbilden.
Und dazu kann man sich noch jede Woche medial von Politikern und Patientenanwälten ausrichten lassen, was man nicht für ein geldgieriges arbeitsscheues Pack ist, das sowieso keiner mehr braucht. Machen doch eh alles die Apotheker und Telemedizin-Start-ups. Also bitte, vielleicht kommen die nach Perg und behandeln dort die Leute.

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 26.09.2020 11:45

Vielleicht wäre es eine kleine Verbesserung, wenn wir Krankenscheinpatienten nicht jedesmal auch noch den Hausarzt belasten müssten, wenn wir einen Facharzt brauchen.

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watchmylips (1.032 Kommentare)
am 26.09.2020 18:42

Müssen Sie ja eh nicht. Mit der ecard können Sie überall hineinsegeln, wo Sie wollen, außer beim Radiologen ("I brauch a MR") oder im Labor ("Mochn`S ois wos kennan").

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 27.09.2020 08:10

Ich wollte wegen chronischen Kopfschmerzen zum Neurologen gehen, mich durchchecken lassen. Dort wurde ich abgewiesen, ohne Überweisung geht gar nichts. Als ich dann mit der Überweisung kam, bereute ich, dass ich mir nicht gleich einen anderen Neurologen ausgesucht habe.

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rosi (186 Kommentare)
am 27.09.2020 08:24

Chronischer Kopfschmerz kann auch nicht-neurologische Ursachen haben, da hat ein Allgemeinmediziner den besseren Überblick als ein Neurologe. Viele medizinische Laien glauben, ihre Beschwerden selbst dem richtigen Fachgebiet zuordnen zu können, und dann kommt beim Facharzt nichts raus, weil ihr Problem eigentlich ganz woanders liegt.

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